1. Am Imbiss


    Datum: 01.11.2020, Kategorien: Romantisch

    ... angerichtet hat". "Ich freue mich schon", sagte ich, und schaute ihr hinterher. Heute war sie anders gekleidet und geschminkt, normaler. Wie eine richtige Frau. Dann schaute ich wieder auf Angelika. Endlich war sie mit ihrem Aufsteller fertig und ging wieder hinein. Der Feierabend wollte heute einfach nicht kommen. Irgendwer hatte die Zeit angehalten! Endlich schlug die Uhr. Die Chefin sperrte zu und ich zog flugs meinen Kittel aus und ging aus dem Hintereingang raus und von dort zum Marktplatz. Ich suchte das Cabrio, aber es stand nicht da. Da hörte ich eine Stimme flüstern. "Kalt, ganz kalt". Ich drehte mich um. Sabrina stand hinter mir. Ganz ohne Auto. Und sie lächelte.
    
    "Ich dachte schon, du kneifst". "Bei schönen Frauen kneife ich nie"! "Wie viele außer mir kennst du denn? Ich meine persönlich, nicht die aus dem Fernsehen"? "Eigentlich nur eine. Meine Verflossene". "War das die"? "Ja, genau die". "Willst du? ... ach komm, lass uns erst mal in die Gaststätte gehen". "Ja, welche denn"? "Veggie Point. Oder magst du nichts vegetarisches"? "Doch, klar. Wo ist das denn"? "Na, gleich hier"! Sie zeigte mit dem Finger über den Marktplatz. "Wie, hier? Hab ich noch nie wahrgenommen"! "Die sind seit einem Jahr hier! Jürgen, Jürgen"! "Ich schäme mich ja". Wir gingen hin und sie hakte sich bei mir unter. Gut fühlte sie sich an. Wir betraten die Gaststätte und der Chef wies uns einen Platz zu. Es kam die Karte und ich wählte einen Gemüseauflauf und Sabrina einen Teller mit gefüllten ...
    ... Zuchini und gegrilltem Blumenkohl. Wir konnten gar nicht so schnell schauen, da waren die Getränke schon da. "Cheers", sagten wir, und stießen an. Es war aber nur Cola light.
    
    "Jetzt ist es also aus mit Currywurst. Was war denn mit deinem Bruder"? "Ach, der hat Mist gebaut. Er musste Sozialstunden ableisten, 8 Wochen lang jeden Samstag Abend". "Was hat er den ausgefressen"? "Er hat bei einer Schlägerei mitgemacht. Er hat eine gestörte Impulskontrolle, zumindest manchmal". "Ich hoffe, du hast nichts von diesen Genen abbekommen"? "Wäre unwahrscheinlich. Ich bin ein Adoptivkind". "Ohh, was ist mit deinen Eltern"? "Meinen Adoptiveltern geht's gut". "Ich meine die richtigen". "Das SIND meine richtigen Eltern. Sie haben alles für mich gemacht. Die anderen haben mich lediglich gezeugt". Ich schwieg kurz, dann fühlte ich mich genötigt, es zu erklären. "Ich wurde in der Babyklappe abgelegt. Eltern unbekannt, bis heute". "Dann könntest du auch mein Bruder sein"? "Theoretisch schon". "Wie alt bist du"? "32". Sie fing an, mit den Fingern zu rechnen". "Geht nicht. Da war mein Vater noch in Australien. Puuh, dann darf ich mich ja doch in dich verlieben". Sie lächelte dabei umwerfend. Aber das Lächeln erstarb. "Du willst dich gar nicht in mich verlieben, oder? Ist es wegen Verena"? Ich schüttelte den Kopf. "Dann wegen der anderen Frau! Die von vorhin. Oder? Hab ich Recht"?
    
    "Jein", sagte ich. "Ich würde mich schon gerne wieder verlieben. Ich weiß nur nicht, ob ich das kann". "Wann war ...
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