1. Gegen alle Widerstände


    Datum: 29.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Versprochen?"
    
    Alex nickte und schaute zu, wie ihre Mutter hastig Geldbeutel, Führerschein und Autoschlüssel zusammen raffte und zur Haustür eilte.
    
    "Mami, deine Maske!" rief Alex.
    
    "Brauch ich nicht!", kam es zurück und Alexandra grinste, als sie hörte, wie ihre Mutter mit quietschenden Reifen aus ihrer Ausfahrt schoss.
    
    Sie kniff beide Augen zusammen und drückte die Daumen.
    
    "Viel Glück, Mutti, ich wünsche euch das Allerbeste."
    
    "Was´ n los?" wollte Daniela wissen, die mit verschlafenen Augen aus ihrem Zimmer kam. "Warum ist denn Mutti mit so ´nem Affenzahn davon gebraust?"
    
    "Gregor ist wieder da," grinste Alex.
    
    "Uiiih, ach deshalb. Und was glaubst du?"
    
    "Wir sollen frühstücken und dann unsere Zimmer aufräumen, hat Mami gesagt. Ich glaube aber, dass wir nachher unsere Fahrräder nehmen und ganz zufällig mal bei Greg vorbeischauen. Nachgucken ob beide noch leben. Ich weiß wie man ungesehen auf sein Grundstück kommt."
    
    "Boah ey, das machen wir. Los, schnell was essen und dann nicht wie ab!"
    
    * * *
    
    Gregor saß immer noch nachdenklich am Zeichentisch, als es plötzlich an seiner Haustüre Sturm läutete. Wer konnte das wohl sein? Es wusste doch niemand, dass er wieder im Land war.
    
    Niemand? Doch. Alexandra!
    
    Voller Vorahnung eilte er an die Wohnungstür, öffnete. . . .
    
    . . . . und wurde wie von einem Wirbelsturm nach hinten gefegt! Er prallte mit dem Rücken gegen die Flurwand, schlug sich zu allem Überfluss auch noch den Schädel an und rutschte ...
    ... stöhnend nach unten, bis er mit seinem Hintern auf dem Boden saß.
    
    Und dann hatte er alle Hände voll zu tun, um sich einer temperamentvollen, ungestümen Frau zu erwehren, die breitbeinig über seinen Oberschenkeln saß und die ihn scheinbar erwürgen wollte. Nein, nicht erwürgen, er empfand es doch lieber als Umarmung, die ihm aber trotzdem die Luft nahm. Feuchte Lippen fuhren über sein Gesicht und küssten ihn dorthin, wo sie gerade ein Ziel fanden und die spitzen Kanten eines Brillengestells kratzen ihm über Stirn und Wangen.
    
    Nach dem ersten Moment der Überrumpelung griff Gregor zu und zog die sich windende Frau zu sich heran. So nahe, bis es nicht mehr näher ging. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, zog ihr die Brille ab und blickte ihr tief in die Augen, als wollte er bis auf den Grund ihrer Seele schauen.
    
    "Endlich, Silke, endlich bist du da."
    
    Und dann küsste er sie sanft und zärtlich auf ihre Lippen.
    
    Silke versteifte sich kurz, dann warf sie sich gegen Gregor und erwiderte seinen Kuss.
    
    Und diesmal war der Kuss von beiden zärtlich. Silke lehnte sich an Gregor und umklammerte in mit beiden Armen, als wenn sie ihn nie wieder loslassen wollte. Dann wurde ihr die Luft knapp und sie legte schwer atmend ihre Stirn an die seine.
    
    „Mach das bitte nie wieder, Gregor, niemals, nie, nie! Tu mir das nicht noch einmal an, ich bitte dich."
    
    „Was soll ich dir nie wieder antun, Silke? Ich weiß nicht, was du meinst", sagte er verblüfft.
    
    Sie schaute ihn eindringlich an und ...
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