Zwei Seiten
Datum: 12.12.2020,
Kategorien:
BDSM
„Mich gibt es in zwei Ausführungen -- und die unterscheiden sich grundlegend." So hatte sie es mir gegenüber ausgedrückt. Und ich hatte keine Ahnung!
Aber laßt mich am Anfang beginnen, auch wenn dieser erst einmal sehr unschön war. Ich hatte mich getraut eine Kontaktanzeige zu schalten und tatsächlich darüber eine Frau kennengelernt. Nach ein paar Mails und einem Telefonat hatten wir uns auch zu einem Blinddate verabredet. Anfangs lief es ganz gut, bis sie mich fragte was BDSM bedeuten würde. (Ich hatte dieses Kürzel unter Interessen in meiner Anzeige angegeben) Auf meinen Ansatz zu einer Erklärung reagiert sie allerdings ziemlich entsetzt, sprang von ihrem Stuhl auf, rief laut „Ich bin doch nicht PERVERS!" und verließ fluchtartig das Cafe.
Und ich saß da wie ein begossener Pudel und verstand die Welt nicht mehr. Das Ganze war mir mehr als peinlich und vorsichtig sah ich mich um, ob einer der anderen Gäste diesen Ausbruch mitbekommen hatte.
In diesem Moment hörte ich ein leises Lachen hinter mir und die Bedienung trat an meinen Tisch.
„Was war das denn?" fragte sie und ich wurde noch ein bischen röter im Gesicht als ich eh schon war und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß es sich dabei nicht um die junge Studentin handelte die hier üblicherweise bediente, sondern um eine Frau die mir beim ersten Anblick als ich das Lokal betreten hatte bereits den Atem geraubt hatte. (Wie ich später erfuhr gehörte das Cafe ihrer ...
... Freundin und sie half ab und an mal hier aus, wenn Not am Mann war.) Andererseits war ich auch sauer, weil sie sich über mich lustig machte und so antwortet ich etwas trotzig:
„DAS war ein gescheitertes Blind- Date, weil die Dame dachte, daß es sich bei BDSM um eine ihr unbekannte Reitweise handeln würde."
„Nun wenn man Gerten, Peitschen und Human-Ponys mit einbezieht, dann ließe sich da durchaus ein Zusammenhang herstellen."
Damit nahm sie mir den Wind aus den Segeln und ich mußte mitlachen.
„Na wie dem auch sei, die Dame hat eine neue Abkürzung kennengelernt und ich bin um eine Erfahrung reicher. Dürfte ich dann bitte zahlen?" wollte ich einen Schlußstrich ziehen.
Kurz blickte sie auf mich hernieder.
„Nein. Da interessiert mich die ganze Geschichte. Du bleibst hier sitzen, ich bin in einer halben Stunde fertig und dann erzählst du mir alles."
Und damit machte sie auf dem Absatz kehrt und ging nach draußen auf die Terrasse, um Bestellungen aufzunehmen.
Und ich saß schon wieder da wie ein begossener Pudel.
Vielleicht sollte das mein Motto des Tages werden. Andererseits, ich kann nicht genau sagen WAS es war, aber da war etwas. Etwas an ihr. Also nüchtern betrachtet war sie eine hübsche, eher schlanke, sportliche Frau, etwas größer als der Durchschnitt. Das augenscheinlich Auffälligste waren ihre langen schwarzen Haare die sie zu einem französischen Zopf geflochten trug, welcher ihr bis weit in den Rücken reichte. Also soweit nichts Spektakuläres. Und ...