-
Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... dass seine Einheit vernichtet war, flüchtete er verletzt in den Wald. Doch dann holte ihn einer der Samurai dort ein. Es kam zum Kampf. Und er verlor. Warum lebte er noch? Wo war er? Sein Blick fiel auf die Verbände an seinem Körper. Sie waren nicht aus Stoff, sondern bestanden aus Blättern und waren mit Schnüren aus Pflanzenfasern befestigt. Als er sie neugierig betastete, erklang eine helle, weibliche Stimme. „Die solltest du in Ruhe lassen. Du hast viel Blut verloren. Aber die Kräuterpaste unter den Blättern sollte die Wunden sauber heilen lassen! Zu deinem Glück sind sie nicht so tief gewesen, dass ich nichts mehr für dich hätte tun können, außer dich zu erlösen!" Sein Blick suchte die Quelle der Stimme, schwach drehte er den Kopf zur Seite. Vor dem Unterstand hockte eine junge Frau. Der Regen schien ihr nichts auszumachen, denn sie unternahm keinen Versuch, sich dagegen zu schützen. Nun, Angst dass ihre Kleidung durchnässt wurde, brauchte sie nicht zu haben, denn sie trug keine. De-Yongs Blick flackerte, und erneut sank er bewusstlos zurück. * * * Traum. Er musste geträumt haben. De-Yong war gerade wieder zu sich gekommen, und seine Erinnerung setzte erneut ein. Die Schmerzen seiner Wunden waren zurückgegangen, aber ein großer Durst plagte ihn. Als er sich schwach und vorsichtig ein wenig hochstemmte, sah er neben sich ein gefaltetes Blatt, was mit Wasser gefüllt war. Dieses improvisierte Gefäß ließ ihn schaudern. War es doch kein Traum ...
... gewesen? Vorsichtig blickte er sich um. Als er niemanden sah, griff er an seinen Hals. Mit Erschrecken bemerkte er, dass es weg war. „Suchst du das hier?" Die weibliche Stimme erklang aus dem Schatten der Bäume. Ein ausgestreckter, nackter Arm hielt einen Talisman aus Silber an einem Lederband in den Lichtkegel des Vollmondes. Unfähig, mit seiner trockenen Kehle zu antworten, nickte De-Yong nur. Langsam schob sich die zum Arm gehörende Gestalt in die vom Mondlicht erhellte Lichtung neben dem Unterstand. Es war das wunderschönste Mädchen, was De-Yong jemals erblickt hatte. Zudem war sie völlig nackt. Was allerdings nicht zu ihrer Gestalt passte, waren die langen, fellbedeckten Ohren, und die buschigen, langen Schwänze, die hinter ihrem Rücken nervös zuckten. Sich der Lektionen seines Großvaters erinnernd, zählte De-Yong rasch die Schwänze. Es waren neun! Heiliger Buddha, sie war es! Inzwischen trat sie näher an ihn heran. Völlig ungeniert ihrer Nacktheit hockte sie sich neben ihn. „Entschuldigung, du kannst bestimmt nicht antworten, du musst durstig sein." Mit diesen Worten führte sie die improvisierte Wassertasse an seinen Mund. Gierig schluckte er das erfrischende Nass, verschluckte sich prompt und musste husten. Schnell entzog sie ihm das Gefäß. „Na, na, vorsichtig. Währe unschön, wenn meine ganze Mühe dich am Leben zu erhalten umsonst gewesen sein sollte, bevor du mir meine Fragen beantworten konntest." „Welche Fragen, oh Mächtige!", ...