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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... antwortete De-Yong, als er sich gefangen hatte, mit noch immer kratziger Stimme. „Du weißt, was ich bin?" Er nickte. „Woher?" De-Yong deutete mit dem Blick auf das Amulett in ihrer anderen Hand. Sie hob es hoch und hielt es vor ihn hin. „Woher hast du es?" „Es ist ein Familienerbstück!" „Und wie lautet dein Name?" „Na De-Yong!" Sie schien nachzudenken. „Was sagt dir der Name Na Baek-Hyun?" „Er war mein Ur-Urgroßvater." „Hat man dir die Bedeutung dieses Amulettes erklärt?" De-Yong nickte kurz. „Erzähl, was bedeutet es?" „Es weißt mich als Freund eines Kumihos aus!" „Welchen Kumihos?" „Yui Nu-Ri, der mächtigen Dämonin des Windes!" Zufrieden nickte Na-Ri. „Dieses Amulett gab ich deinem Ur-Urgroßvater, dem ich Dank schuldete. Doch warum trägst du es?" „Weil, o Mächtige, auch ich euer Freund sein möchte!" „Nicht, weil du hofftest, dadurch vor mir und meinesgleichen geschützt zu sein?" De-Yong blickte ertappt drein. Innerlich feixte Na-Ri. Solche Spiele bereiteten ihr Freude. Mit einen herausfordernden Blick, legte sie das Amulett auf seine Brust. „Nun, Ur-Urenkel von Baek-Hyun, was würde mir deine Freundschaft bringen?" „Ich habe für euch immer im Tempel geopfert!", antwortete er entrüstet. „Das ist sehr brav, aber macht dich noch lange nicht zu einem Freund eines Kumihos." „Ich kann euch nützlich sein!", versuchte er es erneut. „Wie?" Hilflos blickte er drein. Seufzend ergriff Na-Ri das ...
... Amulett, erhob sich und wandte sich ab. „Ich habe dein Leben gerettet, damit betrachte ich die Schuld gegenüber deinem Ur-Urgroßvater als getilgt. Lebe wohl!" Sie schritt über die Lichtung, zurück in Richtung Schlachtfeld. Dort gab es noch viele Samurai, die sie bedenkenlos aussaugen konnte. Diesem Fremden hier schuldete sie nichts mehr. „Ich habe Wissen!" Sein Ruf ließ sie zögern. Höhnisch blickte sie sich zu ihm um. „Welches Wissen kannst du mir bieten, welches ich nicht schon im Laufe meines langen Lebens erworben haben könnte?" „Alles aktuelle Wissen, was gerade geschieht, Politik!" Langsam drehte sie sich vollends zu ihm um und betrachtete ihn nachdenklich. Wenn sie es recht bedachte, war das nicht verkehrt. Sie hatte jetzt seit fast 50 Regenzeiten den Kontakt zu Menschen auf das Notwendigste beschränkt. Und keiner von ihnen hatte ihre natürliche Neugier befriedigen können. Sie wusste auch nicht, weshalb die Samurai nun hier waren. Seine Informationen konnten nützlich sein. Vor allem mochte er ihre Langeweile vertreiben. Und wenn sie es recht bedachte, könnte er sich auch zum Spielen eignen. Als sie zu lächeln begann, wurde er plötzlich bleich. Na-Ri hatte doch glatt vergessen, wie der Anblick ihrer langen Eckzähne die Sterblichen erschrecken konnte. Schuldbewusst bedeckte sie sofort mit ihrer Hand die tödlichen Fangzähne. „Oh, verzeih, ich wollte dich nicht erschrecken. Gut, ich bin einverstanden, ich werde dich eine Weile begleiten, und du ...