1. Das Koma


    Datum: 02.01.2021, Kategorien: Romantisch

    ... trotzdem Sex, aber ich vermute mal, dass Magdalena das als eheliche Pflichtübung ansah, und ich war überrascht, als sie mir gestand, dass sie erneut schwanger war.
    
    Meine Mutter? Die war mit dem gestrigen Tag gestorben. Ich hätte ihr vielleicht noch verziehen, wie sie über Magdalena gesprochen hat, aber dass sie Franziska einfach auf dem Flur im Krankenhaus hat sitzen lassen.
    
    Ich war total überrascht, als mir Melanie Maler erzählt hat, dass Franziska gestern schon bei ihnen übernachtet hat.
    
    Und meine Schwester? Sie ist nicht ohne Grund nach Schweden gegangen.
    
    Ich werde wie immer vom Krankenhausalltag geweckt. Wecken, Fieber, Blutdruck, Waschen und gefüttert werden.
    
    Um kurz nach halb zehn kommen meine Kleine und Frau Maler in den Raum. Ich liege total kaputt im Bett, da die Physiotherapeutin mich fertig gemacht hat.
    
    "Hallo Papa", ruft Franziska, "Veronika hat mir heute ein Croissant und Nutella zum Frühstück gemacht."
    
    Ich schaue die beiden an und freue mich, dass Franziska so toll mit Frau Maler auskommt.
    
    "Das ist toll mein Schatz, ich bekomme hier nur Brei."
    
    Frau Maler zieht ihre Hand nach vorne und ich sehe eine Tüte vom Bäcker.
    
    Ich habe noch nie so ein leckeres Croissant mit Schokofüllung gegessen.
    
    Natürlich kommt der Arzt zur Visite, als ich gerade den Mund mit Krümeln und Schokocreme eingesaut habe.
    
    Am Nachmittag habe ich mich lange mit Franziska beschäftigt. Sie hat inzwischen akzeptiert, dass ihr Bein nicht mehr da ist: ...
    ... "Ich habe doch den Rolli und bald bekomme ich ein neues Bein."
    
    Sie erzählt fast gar nichts von der Zeit bei meiner Mutter und ich will sie da nicht drängen.
    
    Irgendwann kommt Melanie Maler dazu und spielt am Tisch mit Franziska.
    
    Ich schaue zu den beiden und lächle.
    
    "Sieht schön aus, nicht wahr", meint Frau Maler und ich wende mich ihr zu: "Stimmt. Eins habe ich aber noch: Ich bin Markus, das Formelle liegt mir nicht so und meine Tochter hat sie/dich ja schon mit Vornamen angeredet."
    
    Sie grinst mich an: "Deine Tochter ist echt süß", sie betont das "Deine". "Ich bin Veronika und da drüben sitzt Melanie, dass macht es einfacher."
    
    Tag 6
    
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    Freitag morgen muss ich mich das erste Mal hinstellen. Ein Arzt und die Physiotherapeutin halten mich fest und ich denke, ich muss sterben.
    
    Plötzlich höre ich das Geräusch einer Kamera und schaue zu Veronika.
    
    Sie lächelt mich an: "Erfolge muss man festhalten."
    
    Nachmittags ist sie mit Franziska zur ersten Reha-Stunde. Sie darf im Krankenhaus eine ambulante Reha machen, da sie ja sowieso fast jeden Tag da ist und Veronika examinierte Physiotherapeutin ist.
    
    Ich schaue sie irgendwann an: "Und warum hast du deinen Job gewechselt?"
    
    Sie zuckt mit den Schultern: "Mein Mann wollte, dass ich in seiner Kanzlei mitarbeite, außerdem gab es mehr Geld."
    
    Als die drei mich kurz vor dem Abendessen verlassen, spüre ich eine Leere wie schon lange nicht mehr. Irgendwie war der Tag schön mit den dreien.
    
    Tag ...
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