Das Koma
Datum: 02.01.2021,
Kategorien:
Romantisch
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Samstag
Am Samstag esse ich zum ersten Mal alleine mein Frühstück. Mit Lätzchen und hinterher abgekärchert, aber ich war total stolz auf mich. Trotzdem füttert mich Franziska erneut mit einem Croissant und wir haben alle zusammen Spaß.
Melanie ist zuhause. Sie hat heute Nachtschicht, und sie muss vorschlafen.
Um 11 klopft es an der Tür und kurz darauf kommt meine Schwester mit ihrer Familie herein.
Es gibt großes Hallo, wir haben uns ja auch schon seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.
Ihr Mann, der zwischenzeitlich leidlich Deutsch spricht, beschäftigt sich eine Weile mit den drei Kindern und Monika, meine Schwester, unterhält sich lange mit mir.
Nach dem Mittagessen - Veronika hat meine Familie unten in die Kantine gebracht - verbringen wir einen vergnüglichen Nachmittag und auch Melanie stößt noch dazu, bevor sie ihre Schicht beginnt.
Als die Horde endlich verschwindet, Veronika hat alle zu sich nach Hause eingeladen, "es ist ja genug Platz da", liege ich noch lange im Bett und werde nur ein wenig traurig, da ich die Erinnerung an Magdalena schon zur Seite gepackt habe.
Tag 8
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Am Sonntag frühstücken wir gemeinsam und Schwester Erika geht mit meinem Tablett kopfschüttelnd wieder aus dem Raum.
Es ist ein schöner Tag und Veronika und Monika heben mich irgendwann sogar in einen Rollstuhl und wir fahren nach unten in den Garten.
Interessant wird es, dass sich Veronika nach dem Gartenbesuch zurückziehen wollte und ...
... sowohl von Monika und auch von Franziska ein lautes Veto kommt.
Sie schaut mich überrascht an und ich zucke nur den Achseln: "Meine Familie ist immer sehr offen gewesen."
Ich sage leise: "Die meisten jedenfalls."
Wir haben einen schönen Tag, lachen viel und reden auch über Magdalena, ohne dass sich ein Schatten über uns legt.
Nur einmal sagt Franziska: "Ich fände es schön, wenn Mama hier wäre."
Sie schaut mich dann an und geht aber interessanterweise zu Veronika und hüpft auf ihren Schoß.
Monika schaut mich an und lächelt.
Irgendwann sitzt sie auf meinem Bett und wir unterhalten uns, erst über meine Mutter und dann über meine Zukunft.
"Wir haben heute bei Veronika geschlafen und haben ihr Haus bewundert. Franziska ist total begeistert und hat gestern Abend sogar im Pool gespielt."
Sie schaut zu meiner Tochter, die gerade mit Melanie und den anderen Kindern zusammen spielt: "Franziska zumindest ist mit der aktuellen Lösung sehr zufrieden."
"Was willst du mir jetzt sagen."
Sie grinst mich an: "Nichts. Nur so."
Ich schaue sie verblüfft an.
Sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Am Nachmittag machen Monika und Familie sich langsam auf den Weg. Der Abschied ist tränenreich und wir versprechen uns, das wir, wenn ich wieder fit, auch nach Schweden kommen.
Monika wird auch noch einmal versuchen, mit unserer Mutter zu reden. Für mich ist das Thema durch.
Nachdem sie den Raum verlassen haben, sitze ich in meinem Bett und schaue aus dem ...