Das Koma
Datum: 02.01.2021,
Kategorien:
Romantisch
... so stehen lassen."
"Ich lasse mir etwas einfallen", lächelst du zurück.
"Und der Kindergarten?", frage ich. Ich weiß sehr wohl, dass der Kindergarten in der Stadt nicht kostenlos ist.
"Ich lasse mir etwas einfallen."
"Super, ich liebe diese Diskussionen", grummle ich.
Dann unterhalten wir uns über den Tag und meine Fortschritte, aber auch über das Wochenende.
Es klopft leise und Schwester Erika schiebt Franziska rein. Auf ihrem Schoß hält sie einen Teller mit einem Stück Kuchen auf den Knien und strahlt mich an: "Ich habe dir ein Stück Kuchen geholt. Die Kro-Dinger hatten sie nicht."
Ich bin sprachlos und schaue sie nur aus feuchten Augen an.
Veronika reagiert als erste: "Komm, mein Schatz, wir stellen das auf den Tisch, ich hole uns einen Kaffee und einen Tee für dich."
Dann nimmt sie Franziska den Teller von den Knien, gibt ihr einen Kuss auf die Stirn und rollt mit ihr Raus. Ich höre noch: "Ist Papa traurig?"
Dann rollen mir die Tränen richtig.
Kurze Zeit später kommen die beiden wieder in den Raum. Ich habe mich zwischenzeitlich in den Rollstuhl gequält und sitze am Tisch.
Als die beiden wieder in den Raum kommen, habe ich mein Gesicht wieder so weit im Griff und lächle die beiden an: "Na ihr beiden Hübschen?"
Fuck ... ihr beiden Hübschen? Was habe ich mir dabei gedacht ...
Franziska dreht den Kopf zu Veronika: "Guck mal, Papa lacht wieder."
"Habe ich dir doch gesagt."
Dann sitzen wir gemeinsam am Tisch und ich Teile den ...
... Kuchen und füttere die beiden mit meiner Gabel. Wir haben einen Riesenspaß.
Veronika schaut mich danach an: "Bist du alleine in den Rollstuhl gekommen?"
Ich grinse sie an: "Muss ich nicht zehnmal am Tag machen, aber ja, es geht."
"Wenn du es schaffst, dass du wieder alleine ins Bett kommst, hole ich dich hier raus."
Das war Ansporn genug für mich. Auf ins Gefecht.
Vor dem Bett sitze ich im Stuhl und habe Angst, es nicht schaffen zu können und mich vor Viktoria zu blamieren.
Sie steht neben mir, um mich auffangen zu können, falls mir etwas passieren sollte.
Franziska sitzt ein wenig von uns weg und beobachtet mich ganz genau.
Ich kippe nach vorne und liege mich mit dem Oberkörper halb auf das Bett, drücke mich mit den Armen hoch. Bevor ich den Mut verliere, setze ich beide Füße vor den Rollstuhl und drücke die Beine durch. Dann drehe ich mich vorsichtig um und setze meinen Hintern auf die Kante und lasse mich nach hinten kippen.
Ich drehe mich auf die Seite, ziehe meine Beine hoch, drehe mich auf den Rücken und schnaufe: "Geschafft."
Franziska hüpft auf mich zu und kommt aufs Bett und legt sich neben mich: "Das hast du toll gemacht, Papa."
Ich ziehe sie an mich, immer noch Zittern meine Arme.
Dann blicke ich auf und schaue zu Veronika und schaue verwirrt. Sie hat Tränen in den Augen, lächelt dabei aber.
Dann kommt sie zu mir und hockt sich vor das Bett: "Einen tollen Papa hast du da."
"Stimmt, oder?", meint Franziska. Sie dreht sich zu ...