Das Koma
Datum: 02.01.2021,
Kategorien:
Romantisch
... dich?"
"Ist klar", sagt sie, während sie aufspringt und nach oben rennt.
Ich springe auf und gehe ihr schnell hinterher.
Maria kommt mir entgegen: "Do sollst doch ..."
"Ist mir egal", sage ich, nehme dann aber doch den Fahrstuhl.
Vorsichtig klopfe ich an ihre Schlafzimmertür: "Veronika?"
Keine Antwort, nur weiter Weinen, dass sogar durch die Tür dringt.
"Darf ich reinkommen?"
Wieder nichts.
Ich öffne vorsichtig die Tür.
Veronika hat sich in einer Embryo-Haltung auf das Bett gelegt.
Ich gehe leise in den Raum und setze mich neben sie. Ihre Augen sind offen und sie schaut ins Nichts.
Die richtigen Worte gibt es in dieser Situation vermutlich nicht. Daher lege ich mich zu ihr und umschließe sie von hinten.
Sie streckt sich aus und drückt sich an mich.
Ich streiche langsam über ihren Rücken.
Sie liebt mich, das war eben ein klares Geständnis. Und was mache ich: Ich sage nichts.
Veronika ... die gesamte Woche und gerade in den letzten Tagen habe ich mich jedes Mal gefreut, wenn sie bei mir war. Und wenn sie nicht da war, dann warte ich auf sie.
Was bin ich, 16?
Und wenn ich wieder richtig laufen kann, dann wieder in die Wohnung? Ich habe einen tollen Job, aber was ist dann mit Franziska.
Und dann ist Veronika weg?
Nein!
"Ich liebe dich auch", sage ich leise und drücke sie an mich.
Sie rückt von mir weg, dreht sich um und schaut mich an.
Nervös fragt sie: "Sicher?"
"Das ist mir zu ernst, um nicht sicher zu ...
... sein. Beim Gedanken, dich verlassen zu müssen, wäre ich beinahe gestorben."
"Und ja, Magdalena ist vor kurzem gestorben. Ich wache nachts auf und werfe mir vor, nicht genug getan zu haben, um Franziska zu schützen. Mir bricht es das Herz, Franziska im Rollstuhl zu sehen. Ich habe mich noch nicht einmal getraut, auf ihr Bein zu schauen."
"Aber ..."
"Nein! Bitte erst ich", unterbreche ich sie und fahre dann fort.
"Meine schönen Träume sind von dir, du behandelst Franziska wie deine Tochter, deine Tochter ist eine große Schwester, wie ich sie gerne gehabt habe.
Mal ganz ehrlich, warum soll ich dich nicht auch dafür lieben, dass meine Tochter dich nach ein paar Tagen Mama nennt.
Und zum Schluss: Ich liebe dich, weil du wunderschön bist, ich liebe dich, weil du eine tolle Familie hast, und ich liebe dich, weil du einfach da bist und ich will das nicht verlieren."
"Und das war kitschig."
Ich bekomme einen Kuss: "Nein ... ja doch ... aber schön", sagt Veronika.
"Ich habe aber trotzdem eine Bitte", sagt sie dann.
Ich schaue fragend an.
"Können wir es trotzdem langsam angehen lassen. Ich habe Angst, dass wir etwas kaputt machen könnten. Gerade bei euch beiden ist noch vieles frisch."
Ich gebe ihr einen Kuss: "Ich bin da ganz klassisch, Ladys First. Deine Geschwindigkeit, deine Regeln."
Veronika grinst: "Prima! Regel 1: Ich habe immer recht!, Regel 2: Wir stehen jetzt auf. Regel 3: Wir reden über deine Tochter."
"Meine Tochter?"
"Später. Vorher ...