1. Das Koma


    Datum: 02.01.2021, Kategorien: Romantisch

    ... noch vor dem Abendessen eingeschlafen und ich bin dann nach Hause und habe auch über mich und Melanie nachgedacht. Dann habe ich sie angerufen und sie ist direkt nach Hause gekommen.
    
    "Wir haben uns bis weit in die Nacht hinein ausgesprochen und das hat uns gutgetan. Danke, dass sie mir da einen Schubs gegeben haben."
    
    Sie streicht über meine Hand und ich lächle.
    
    Kurz darauf kommt eine Schwester und putzt mir die Zähne und rasiert mich.
    
    Frau Maler steht lächelnd daneben und meint dann: "Na schau, da ist ja ein Gesicht hinter dem Bart zu sehen."
    
    Ich schaue sie verwirrt an und sie lacht auf: "So schlimm ist es nicht, aber ein Friseur-Termin stände Ihnen gut zu pass."
    
    "Na super", sage ich: "Der erste Eindruck ist wohl dahin, oder?"
    
    Sie lacht auf.
    
    Die positive Stimmung hält an und wir unterhalten uns locker weiter über allgemeine Themen, bis ein älterer Arzt mit einer Entourage an Ärzten, Assistenzärzten und Schwestern den Raum betritt. Am Ende der Schlange kommen die zwei Ärzte, die gestern das erste Gespräch mit mir geführt haben, unter den strengen Augen von Schwester Erika in den Raum.
    
    "Guten Morgen Herr Bäumler, es ist schön, sie wieder bei uns zu haben", fängt er gut gelaunt an.
    
    Dann wird er leise und ernst: "Ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen."
    
    Dabei legt er seine Hand auf meine Schulter und schweigt einen Augenblick.
    
    Ich nicke ernst. Genau die Geste, die ich gestern erwartet hätte.
    
    Dann schaut er Frau Maler an: "Guten Morgen ...
    ... Veronika. Ich sehe, du kümmerst dich weiter um Herrn Bäumler?"
    
    Sie nickt und schaut zu mir: "Ich habe gestern alles Wichtige besprochen und heute kommt seine Tochter hierher."
    
    "Prima", sagt der Professor und schaut mich dann ernst an: "Nach einem so langen Koma kann es in den nächsten Tagen noch zu Tagträumen oder anderen komischen Phänomenen kommen. Außerdem müssen wir ihre Muskulatur wieder in Schwung bringen. Das wird ein paar Tage dauern, aber unser Team von Physiotherapeuten", er zeigt dabei auf zwei junge Frauen, die ihn anlächeln, "wird sie schnell wieder auf Trab bringen."
    
    "Und wann kann ich nach Hause?", frage ich direkt.
    
    Er lächelt sanft und meint dann: "Das werden wir sehen, aber vier Wochen werden es wohl werden."
    
    Ich schaue Schwester Erika an, und die grinst schief.
    
    Kurze Zeit darauf ist der ganze Haufen aus dem Zimmer draußen und ich seufze: "Und das jetzt jeden Tag?"
    
    Sie lacht mich an: "Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass Ärzte das mit Absicht machen, damit Patienten freiwillig schnell gehen."
    
    "Ich denke, das ist eher das Essen."
    
    Auf einmal fällt mir etwas ein und ich schaue sie an: "Der Professor hat vorhin gesagt, dass Sie sich 'weiter' um mich kümmern. Außerdem scheint er sie schon länger zu kennen."
    
    Keine direkte Frage, aber sie wird leicht rot: "Nun ja, ich mache das hier seit etwas mehr als drei Monaten. Sie waren mein erster Patient."
    
    Dann lächelt sie wieder: "Professor Kaul ist mein Onkel und er hat vor drei Jahren ...
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