Black Wedding - Kapitel 5
Datum: 06.07.2021,
Kategorien:
Schamsituation
... tun gab es für sie heute auch nichts mehr, was zur Ablenkung hätte dienen können. Da hörte sie die Haustür ins Schloss fallen. Melly! Endlich konnte sie vielleicht mit Maria und Melly einen Sekt zur Entspannung trinken. Außerdem konnte sie nicht länger allein sein. Sie stürmte aus ihrem Zimmer die Treppe hinunter und prallte beinahe mit Mark und Rita zusammen. Beide blieben wie angewurzelt stehen und starten ihr ins Gesicht, obwohl sie, wie ihr jetzt einfiel, komplett nackt vor ihnen stand. Rita erwachte als erste aus der Erstarrung, nahm ihren Kopf in beide Hände, küsste die glatte weiche Haut darauf und murmelte: "Fühlt sich das schön an!"
"Du bist echt die coolste Sau, die ich kenne", brach es aus Mark heraus.
"Hab ich’s doch von Anfang an gewusst, das ist genau dein Ding, Jo. Sonst hätte ich schon mit Simon diskutiert, kannst du glauben", begeisterte sich Melly. Alle saßen jetzt beim Kaffee in der Küche und waren ganz aufgeregt. Jo durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Hier zwischen ihren Freunden fühlte sich alles ganz normal, ganz selbstverständlich an. Sie sah außergewöhnlich aus. Jedes Mal, wenn sie durch die Diele ging, blieb sie vor dem Spiegel hängen. Aber es war ihre Hochzeit und es musste außergewöhnlich sein. Dann schossen ihr wieder ganz alltägliche Situationen durch den Kopf, in denen sie sich mit so einem Outfit nicht vorstellen konnte. Mit solchen Haaren kann man doch nur total aufgedonnert aus dem Haus gehen, dachte sie. Widerspruch bei den ...
... anderen. Maria holte ein dünnes violettes Tuch, dass sie wie zu einem breiten Schal zusammenfaltete und Jo um den Kopf band. Da das Tuch natürlich hinter den Ohren verlief und am Hinterkopf gebunden war, fiel bei näherem Hinsehen schon auf, dass die Schläfen haarlos waren. Aber die hinten herausquellende schwarze Lockenmähne zog den Blick auf sich und es wirkte wie ein mit einem Tuch gebändigter Haarschopf. Jo fand, dass es richtig gut aussah und beruhigte sich, vorerst auch so in den Supermarkt gehen zu können. Melly setzte gegen Abend und bevor sie mehr als zwei Gläser getrunken hatte ein Testschminken an, schaffte es aber nicht, die anderen davon abzuhalten, ihnen ins Bad zu folgen. Eine auffällige Variante nach der anderen wurde als gut aber nicht perfekt verworfen. Dann hatte Melly den richtigen Einfall.
"Minimalismus, Freundinnen und Freunde", dozierte sie, "ist hier angesagt. Jo bekam ein blasses Makeup, neben künstlichen Wimpern kam nur schwarzer Kajal an die Augen. Die Lider schminkte Melly nur am äußeren Ende und nach oben auslaufend schwarz, was die Augen ein wenig katzenhaft und vergrößert erscheinen ließ. Augenbrauen wurden unter allgemeiner Zustimmung verworfen.
"Und jetzt der Knaller, Mädels. Eigentlich wollte ich es bei komplettem Nudelook für die Lippen belassen. Aber das wäre schade. Wie werden die anderen Gäste alle geschminkt sein, Lippenstift meine ich? Richtig. Schwarz, Anthrazit, weiß, blutrot. Was wird niemand erwarten? Rosé!"
Sprachlosigkeit. Melly ...