1. Eine NIS Therapie 01


    Datum: 13.01.2019, Kategorien: Erstes Mal

    ... der Türe belästigt fühlen."
    
    Sie steckte den Schlüssel in das Schloss und entsperrte es.
    
    „Ganz hinten im Raum befindet sich ein Schrank, in dem ihr mit euren Namen beschriftete Kartons finden könnt. Ihr gebt bitte eure Kleidung, den gesamten Schmuck, Uhren und - so ihr sie dabei habt - die ausgeschalteten Mobiltelefone dort hinein. Anschließend versperrt ihr den Kasten und schiebt den Schlüssel unter der Türe durch! Ich muss euch nicht nochmals an die Regeln erinnern! Jeder Verstoß wird mit Auslieferung an die Justiz und sofortigem Schulausschluss geahndet!"
    
    Wir traten der Reihe nach ein.
    
    Nüchtern und - wie der Direktor gesagt hatte - ohne Fenster. Drei Bänke mit je zwei Stühlen dahinter bildeten einen Halbkreis wie in einem zu klein geratenen Klassenzimmer. Mit Ausnahme dieser Einrichtung und des Schrankes für unsere Sachen war es hier drinnen vollkommen leer!
    
    „Wir vom Lehrpersonal werden euch auch nicht stören! Wir haben da hinten einen Notfallschalter einbauen lassen!" meinte die Psychologin mit einer stolzen Miene als habe sie das Internet erfunden. „Sollte ein akutes Problem auftreten könnt ihr und so im Lehrerzimmer verständigen. Ich betone PROBLEM und AKUT! Was euch bei dummen Scherzen oder Missachtung der Vorgaben droht, habe ich ja bereits erwähnt!"
    
    „Darf ich meine Brille behalten?" fragte Marie Studer.
    
    „Natürlich! Nachdem sonst keiner von euch medizinische Artikel oder Medikamente benötigt, wird deine Brille aber auch das Einzige sein, was ...
    ... nicht in den Kisten verschwindet!"
    
    Sie verschränkte die Arme und strahlte über das ganze Gesicht.
    
    „Ich möchte euch jetzt offiziell zum NIS Programm begrüßen!"
    
    Niemand hier teilte die Begeisterung!
    
    „Viel Erfolg dabei! Die Uhr beginnt zu laufen wenn ihr den Schlüssel für den Schrank nach draußen geschoben habt!"
    
    Dann schloss sie die Türe und sperrte von draußen ab. Mein Herz raste jetzt so heftig, dass ich das Pochen in den Ohren hören konnte!
    
    „NIS.... was das wohl bedeutend mag?" fragte jemand.
    
    „Nackt in der Schule!" Robert kicherte, während wird den Schrank öffneten und unsere Kartons herausnahmen. „Was denn sonst?"
    
    Marie verdrehte genervt die Augen.
    
    „Normalität ... Integration ... Sensibilisierung!" seufzte sie. „Habt ihr euch nicht durchgelesen, was ihr unterschrieben habt?"
    
    Wir teilten uns nach Geschlechtern auf, ohne dass es irgendwie besprochen wurde. Die Jungs auf einer Seite, die Mädchen auf der anderen.
    
    Es war totenstill. Nur das Rascheln von Kleidung und gelegentliche Atemzüge waren zu hören.
    
    Henrik und ich drehten uns zur Wand, doch Robert nahm eine Haltung ein, die es ihm erlaubte zu den Mädchen hinüberzustarren. Er zog sein Shirt über den fast weißen, ziemlich schwabbeligen Bauch und drehte die ganze Zeit über den Kopf so, dass er an mir vorbei blicken konnte. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein breites Grinsen.
    
    „Können wir uns vielleicht darauf einigen wenigstens die Unterwäsche anzubehalten?" fragte Marie zaghaft. „Sie haben ...
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