1. Machtgefälle 06: Demütigung


    Datum: 16.08.2021, Kategorien: BDSM

    ... hingehörten. Richard hatte ihr eine Strafe angekündigt. War das jetzt die Strafe?
    
    Nach langem Grübeln fiel ihr noch etwas ein.
    
    Vielleicht gab auch so etwas wie einen inhaltlichen Grund dafür, dass er sie so erniedrigte. Wenn sie ehrlich wahr, musste sie zugeben: Sie brauchte es, um wirklich eine Sklavin werden zu können.
    
    Mit ihrem aufbrausenden Temperament. Mit ihrem Selbstbewusstsein und Stolz. Mit der manchmal überheblichen Art als Lehrerin, die natürlich immer DIE Meinung zu einem Thema hatte und nicht nur irgendeine Meinung. Mit ihrem Dünkel, weil sie studiert hatte und viel gelesen und sich für gebildet hielt. Die Liste ließe sich sicherlich noch erweitern.
    
    Er hatte Recht. Als Sklavin lebte sie aus dem Wert, den ihr Herr ihr gab. Alles andere stand dem im Wege.
    
    Das war aber nur der rationale Teil der Sache. Warum war sie eben fast gekommen? Warum hatte sie nach Erniedrigung gegiert?
    
    Irgendwann fielen ihr die anderen Dinge ein, die er mit ihr tat und die sie unendlich scharf machten: Sexuelle Lust und Schmerz. Lustschmerz.
    
    Mal benutzte er sie einfach, um seine Lust an ihr zu befriedigen. Sie selbst ließ er oft tage- und manchmal wochenlang nicht kommen. Ein anderes Mal brachte er sie so oft zum Höhepunkt, dass sie schrie und abwechselnd bettelte, er möge aufhören und wenig später, wenn der nächste Orgasmus anrollte, er möge weitermachen.
    
    Und mit dem erfindungsreichen Wechsel von Schmerzreizen, die er langsam steigerte und Zärtlichkeiten, die sie ...
    ... zerfließen ließen, schoss er sie in eine unglaubliche Umlaufbahn von Rauschzuständen, die sie nie für möglich gehalten hätte.
    
    Wie ein dünnwandiges Glas zersprang sie so immer wieder in seinen Händen in tausend Splitter. Die Orgasmen, mit denen er sie beschenkte und gleichzeitig quälte, und die sich meist mit dem Schmerz-Rausch verbanden, machten sie zu einem zitternden und zuckenden Etwas, das mit verdrehten Augen nur noch unartikulierte Laute von sich gab und eine Zeitlang nicht einmal mehr den eigenen Namen kannte.
    
    Ja, er ließ sie in tausend Stücke zersplittern. Und immer fand sie sich danach in seinen starken Armen wieder. Dort konnte sie in die triviale Welt zurückfinden. Er setzte sie wieder zusammen. Oder half ihr, die Teile von ihr wieder zusammen zu fügen.
    
    Plötzlich war ihr klar: Sie musste loslassen. Auf der Verstandesebene wie auch auf der Ebene von Gefühl und Verlangen. Nur wenn sie nichts war, konnte ihr Herr ihr alles geben.
    
    Mit dieser Erkenntnis schlief sie ein.
    
    Am nächsten Morgen erwachte sie früh und fühlte sich ziemlich zerschlagen. Das Schlafen im Hundekorb war nicht so erholsam gewesen.
    
    Sie sah auf der Uhr im Wohnzimmer, dass der Wecker ihres Herrn in einer halben Stunde klingeln würde.
    
    Sie stand auf und schlich auf Zehenspitzen zur Schlafzimmertür im Obergeschoss, die offen stand.
    
    Sie ließ sich auf alle Viere nieder und kroch zum großen Bett ihres Herrn. Sie sah, dass Penelope und ihr Herr seelenruhig schliefen. Einer von Richards ...
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