1. Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 5 – Inês und Julia


    Datum: 18.01.2019, Kategorien: Schamsituation

    ... zusah. Erst als Jonas „Mama!“ ausrief, fuhren sie erschrocken auseinander. Wie lange mochte sie ihnen schon bei ihren intimen Zärtlichkeiten zugesehen haben?
    
    „Hi Julia!“ rief die Frau fröhlich aus. Es war Melanie Wollenhaupt, die Mutter von Jonas. Sie stellte das Rad ab und begrüßte ihren Sohn. „Hallo Sara, hallo Ivy.“
    
    Inês und Julia hatten sich erhoben und kamen auf sie zu. „Und Du musst Inês sein, richtig? Michael hat Dich schon angekündigt.“ Melanie war drei Jahre älter als Nadine, blond, schlank und hübsch. Am auffälligsten waren ihre strahlend blauen Augen, die Jonas von ihr geerbt hatte. Sie trug ein knielanges, schmal geschnittenes Sommerkleid, das sie fürs Radeln hoch aufgeknöpft hatte. Sie stellte sich vor und erklärte, dass sie gerade von der Arbeit kam - Mittagspause.
    
    „Was machst Du?“ wollte Inês wissen.
    
    „Ich manage für die Stadt Weeslow den Kultur- und Tourismus-Bereich.“
    
    „Zusammen mit Jasmin?“
    
    „Ja. Sie macht die Öffentlichkeitsarbeit. Wir arbeiten zusammen, jeden Tag. – Ich wollte schnell was für Jonas zu Essen machen. Kommt Ihr mit? Jonas!“
    
    Die hübsche Mutter schob ihr Fahrrad neben der kleinen Gruppe her. Alsbald kam sie sich neben all den Nackten allzu angezogen vor, zumal es auf der Straße brütend heiß war. Sie knöpfte ihr Kleid auf, zog es aus und behielt es den Rest des Weges einfach in der Hand. Sie war bemerkenswert schlank und makellos gebräunt, passte sich gut in die Gruppe ein. Und auch sie war untenherum komplett blank ...
    ... rasiert.
    
    „Sagt mal, Unterwäsche ist bei Euch hier nicht so, wie sagt man…?“
    
    „…angesagt?“ antwortete Julia.
    
    „…Mode?“ sagte Melanie gleichzeitig. Da Inês nickte, fuhr sie fort: „Stimmt. Viel zu heiß dafür. Und ich mag sowieso keine.“
    
    „Ich auch nicht.“ gab Julia zu.
    
    „Da ist Weeslow insgesamt sehr speziell.“ erzählte Melanie. „Die Wäscheabteilung in unserem einzigen kleinen Kaufhaus wurde mangels Nachfrage aufgelöst. Wenn Du welche haben willst, dann in Festenwalde oder im Internet.“
    
    Noch einmal fuhr langsam ein Wagen vorbei, die Insassen winkten und fuhren in die Einfahrt des letzten Hauses vor dem Forsthaus. „Das sind Agata und Wiktor, unsere Nachbarn.“
    
    „FKKler?“ fragte Inês.
    
    „Ja, schon viele Jahre. Agata trägt Bikini nur noch beim Radfahren auf dem Weg zum See.“
    
    Die Kleinen blieben allesamt bei Mel. Inês und Julia gingen hinüber zu Michaels Domizil. Schon am Eingang hörten sie das laute Stöhnen von Nadine, das von oben kam.
    
    „Daran musst Du Dich gewöhnen.“ meinte Inês ganz sachlich zu ihrer blonden Freundin. „Sie ist immer voll bei der Sache.“
    
    Die beiden schlichen sich nach oben, sahen dem wiedervereinten Paar einen Moment lang schweigend zu.
    
    „Komm!“ meinte Inês und zog Julia fort. „Ich möchte gern mit Dir allein sein. Gibt es hier noch ein anderes schönes Bett?“
    
    „Ja, dort, im Nebentrakt. Das hätte meines sein können, aber ich habe bisher immer nur in Michis Bett geschlafen.“
    
    „Das soll auch so bleiben. Aber ich möchte Dich jetzt nicht teilen ...