1. Der Hausmann


    Datum: 09.10.2021, Kategorien: Romantisch

    ... lässt sich einrichten."
    
    Um halb sechs klopft es an die Tür meines Arbeitszimmers. Auf meinen Zuruf kommt Frank mit einem Strauß Blumen und einer Flasche Wein in den Raum.
    
    Ich bitte ihn, sich zu setzen, und nehme die Vase mit den Blumen - Man(n) denkt wohl mit - und stelle sie auf den Schreibtisch.
    
    Er will anfangen, zu reden, doch ich stoppe ihn direkt: "Wenn Du dich für irgendetwas entschuldigst, was ich verbockt habe, dann werde ich ernsthaft böse. Ich habe völlig unbedacht gehandelt, als ich mit Astrid schwimmen gegangen bin. Ich würde das gerne wiederholen, aber ich werde in Zukunft vorher fragen." Leiser sage ich: "Es hat mir wirklich Spaß gemacht."
    
    Er schaut mich wieder so komisch an, aber sagt dann: "Ist schon ok, ich hatte nur Angst, dass ihr etwas passiert ist. Sie kennt das nicht und normalerweise darf sie nur mit mir ins Wasser, aber", jetzt lächelt er, "mit Dir ist das auch ok."
    
    Mir ist unklar, warum ich jetzt Tränen in den Augen habe, aber ich blinzle die einfach weg.
    
    "Ich möchte mich", fängt er dann an und schaut zur Seite, damit ich nicht das Gefühl habe, mich meiner Tränen schämen zu müssen, "trotzdem entschuldigen. Ich wollte nicht, dass zwischen uns Streit entsteht, und die Kinder da raushalten. Gestern allerdings hat mir Heide den Kopf gewaschen und gemeint, wir müssten das hier geregelt bekommen, wenn wir hier weiter wohnen wollen. Vor allem sollten wir als Team auftreten, wenn Maria am Samstag kommt. Sie freut sich schon und möchte ...
    ... Dich gerne kennenlernen."
    
    Was hat er über mich erzählt?, denke ich nur und wundere mich etwas.
    
    Ich stehe auf und gehe auf ihn zu: "Können wir in Zukunft wie erwachsene Menschen miteinandern reden?"
    
    Er nickt und steht auch vor mir. Ich bin kurz davor, ihn zu küssen, und daher räuspere ich mich: "Aber mein Nackensteak hätte ich trotzdem gerne." Er lacht auf.
    
    Abends sind wir dann wieder wie eine große Familie und Max fragt mich sogar, ob ich ihm bei den Mathematik-Hausaufgaben helfen kann.
    
    Am Morgen frühstücken wir zusammen und selbst Heide setzt sich zu uns. Ich fahre die Kinder in Kindergarten und Schule und dann anschließend ins Büro.
    
    Gegen drei komme ich nach Hause und im Eingang bleibe ich stehen. Heide kommt mir strahlend entgegen und meint nur: "Frank hat mich überredet, ihn machen zu lassen." Er hat überall im Haus kleine Sträuße und Blumentöpfe platziert. Nicht aufdringlich, aber viel schöner als das sterile Weiß, was sonst überall vorgeherrscht hat. Ich gehe mit staunenden Augen durchs Haus und das erste Mal seit Langem fühle ich mich so richtig wohl hier. Draußen höre ich Kinder spielen - Florian bellt freudig - und mir laufen die Tränen.
    
    Irgendwann steht Heide neben mir und reicht ein Taschentuch: "Das ist wie früher, als Markus noch klein war." Auch ihre Augen funkeln feucht.
    
    Abends sitzen wir zusammen und überlegen, was für die Ankunft von Maria noch vorzubereiten ist. Ich werde, wie Heide auch, komplett mit einbezogen, als ob wir zur Familie ...
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