1. Im Gegenteil


    Datum: 23.01.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    Meine Eltern haben mich weitgehend unbeachtet aufwachsen lassen. Sie waren oft auf Parties, Empfängen, irgendwelchen Festivitäten, man könnte sagen, sie haben nichts ausgelassenen unserer Kleinstadt. Mitgenommen haben sie mich nie, sie wollten ja ihren Spaß haben und wie ich dann frühmorgens immer feststellen durfte, hatten sie den wohl auch. Mein Alltag bestand aus Aufgaben, Verboten und rüden Ansprachen, was ich alles zu tun und zu lassen hätte.
    
    Mein Vater hatte eine kleinen Verlag, war belesen, ansonsten zu Hause sehr schweigsam. Er zog sich oft in die Bibliothek zurück und überließ meine „Erziehung" meiner Mutter, die die meiste Zeit, wenn sie nicht gerade meinen Vater auf eine Party schleppte, im Bett und schlief ihren Schönheitsschlaf oder duschte oder cremte sich ein oder schob sich einen Dildo in ihre Möse und onanierte, wo bei ich sie einmal überraschte. Als meine Mutter dies bemerkte, sperrte sie mich eine Woche in den Keller, sozusagen Einzelhaft.
    
    Aber ich war sowieso die meiste Zeit allein, nur die Dunkelheit und die unheimlichen Geräusche brannten sich in mein kindliches Gemüt. Später in der Pubertät, ich hatte einen Privatlehrer, weil ich als nicht beschulbar galt, bezeichnete Jürgen, ein Junge aus der Nachbarschaft, mit dem ich eine lockere Freundschaft pflegte, meine Mutter als Milf. „Was ist eine Milf?" fragte ich völlig ahnungslos. „Mother I like to fuck", verreit mir Jürgen mit glänzenden Augen.
    
    Wahrscheinlich kam er nur wegen meiner Mutter in ...
    ... unser Haus und besuchte mich. Er trieb sich gern und auffällig lange in unserem Flur herum, wenn er mal „austreten" gehen musste. Ich beobachtete ihn dabei, wie ins Schlafzimmer meiner Eltern linste und meine Mutter beobachtete, wie sie schlief, wie sie sich einen runterrubbelte und wie sie mit einem hauchdünnen, seidenen Unterrock vor dem Spiegel saß und sich herausputzte.
    
    Ich glaube ja, sie hatte ihn längst entdeckt und war geschmeichelt von der Aufmerksamkeit dieses kleinen Voyeurs. Sie ließ jedenfalls keine Gelegenheit aus, sich vor ihm zu präsentieren. Mal mit verrutschten Trägern, die ihre, zugegeben, sehr schön geformten Brüste an die frische Luft holten oder breitbeinig auf einem Stuhl in Richtung angelehnter Tür.
    
    Jedenfalls kam er jedes Mal mit einer Ausbuchtung im Schritt von der Toilette zurück und fand meine Anspielungen auf seine Prostata, die so einen langen Toilettengang verursachte, nicht lustig. Ja, meine Mutter war ein Hingucker und konnte meinen Vater und eigentlich alle männlichen Bewohner unserer Kleinstadt um den Finger wickeln, was sie auch tat. Was sie darüber hinaus mit ihnen anstellte, konnte ich, von den Parties ausgeschlossen, nur erahnen, aber an Jürgen sah ich, wie es funktionierte.
    
    Leider war sie berechnend, gefühlskalt und egoistisch und das schlug sich auf meine Erziehung nieder. Damit, glaube ich, wurde ein Baustein meiner schizophrenen Bewusstseinsstörung gelegt. Neben linkischem Verhalten, mangelndem Vertrauen, was im Umgang mit ...
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