1. Pia und Hanifa


    Datum: 10.11.2021, Kategorien: Lesben Sex

    ... Eine Schülerin, die ich bis dahin eher für überheblich und regimetreu eingeschätzt hatte, erfuhr über den senationslüsternen Verräter von der bevorstehenden Razzia und eilte sofort zu meiner Wohnung. Ihrem unmissverständlichen Drängen gab ich nach und suchte sofort das Weite. So entkam ich sowohl der Polizei als auch den noch schlimmeren Sittenwächtern. Sie hätten mir ebenfalls die Eingeweide herausgerissen, wenn sie mich erwischt hätten."
    
    "Und, wie bist du dann nach Deutschland gekommen?" Pia war mehr und mehr gefangen von der spannenden Erzählung Hanifas.
    
    "Meine Eltern haben mich über dunkle Kanäle ausreisen lassen. So sehr auch sie meine sexuelle Orientierung verdammten, so war ich dennoch ihre Tochter. Sie haben ihren Schock überwunden und mir die illegale Ausreise finanziert. Ich werde ihnen ewig dankbar sein, obwohl sie jetzt jeden Kontakt mit mir meiden. Sie haben ihre Schuldigkeit getan, sind mit ihrem Gewissen im Reinen. Das ist mehr, als die meisten Ugander für ihre 'entarteten' Kinder tun."
    
    "Und wie ist die Aussicht hier bei uns in Deutschland. Wirst du als Flüchtling anerkannt werden?"
    
    "Ich gehe davon aus. Ich habe mich schon im Vorfeld intensiv mit der Rechtslage in Deutschland beschäftigt. Im November 2013 hat sich der Gerichtshof der Europäischen Union, der EuGH, mit der Frage beschäftigt, ob Homosexualität als Asylgrund vorgebracht werden kann. Er hat dabei entschieden, dass Homosexuelle eine bestimmte soziale Gruppe im Sinne der Genfer ...
    ... Flüchtlingskonvention bilden können, und ihnen unter Umständen der Antrag auf Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft zusteht."
    
    "Klasse, das gibt ja Anlass zur Hoffnung für dich."
    
    "Ja. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe muss als Asylgrund gegeben sein. Und dazu müssen laut EU-Richtlinie zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Zum einen braucht die soziale Gruppe gemeinsame Merkmale, die nicht verändert werden können; zum anderen eine deutlich abgegrenzte Identität, da sie vom Rest der Bevölkerung als andersartig angesehen wird. Beides hat der Europäische Gerichtshof im Fall von Homosexuellen bestätigt gesehen. Ich weiß das alles seit Jahren, doch bis zu Abothis Tod hatte ich keine Intention, von diesem Wissen Gebrauch zu machen." "Und wieso ist gerade Uganda so homophob?" Pia schüttelte immer noch sprachlos ihren Kopf.
    
    "Keine Ahnung, aber bei der Verabschiedung der letzten Verschärfung im Parlament in der ugandischen Hauptstadt Kampala -- es gab nach Berichten nur zwei Gegenstimmen -- riefen die Abgeordneten immer wieder homophobe Kommentare."
    
    "Unglaublich! Gibt es denn keine Gegenbewegung in deiner Heimat?"
    
    "Natürlich gibt es die. Kasha Jacqueline Nabagesera setzt sich in Uganda für Menschenrechte ein. In der von ihr mitgegründeten Organisation "Freedom and Roam Uganda" (FARUG) kämpft sie seit vielen Jahren für eine Verbesserung der Situation von lesbischen und bisexuellen Frauen, Transgender und Intersex-Personen. Für ihr jahrelanges Engagement im Kampf ...
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