1. Der seltsame Test


    Datum: 26.11.2021, Kategorien: Transen

    ... nicht zu überfordern.
    
    Gerne hätte ich noch etwas länger damit gespielt, aber der tiefe Ruck, der durch den Zug ging, verkündete, dass wir den nächsten Bahnhof erreicht hatten. Schon einen Moment später hörte ich, wie sich die automatischen Türen mit einem dumpfen Zischen aufschoben und neue Passagiere unseren Wagen betraten. Schnell richtete ich mich auf. Keine Sekunde zu früh. Gerade schob sich meine Ehefrau mit ihrem Trolley hinter zwei gackernden Teenager-Mädchen in das Großraumabteil. Sie hatte mich sofort entdeckt, winkte lächelnd und kam auf meine Sitzreihe zu.
    
    Erst jetzt realisierte ich, dass sich das warme Sperma meiner Sitznachbarin noch immer in meinem Mund befand. Schnell und möglichst unauffällig schluckte ich es herunter, während ich das Winken erwiderte. Als sie meine Reihe erreichte, verschwand ihr Lächeln plötzlich. Stattdessen starrte sie mich mit einem undurchdringlichen Blick an.
    
    Wusste sie etwa, was ich gerade gemacht hatte, war mein erster Gedanke. Hatte sie uns vielleicht sogar vom Bahnsteig aus beobachtet und war jetzt sauer? Ich wollte etwas sagen, aber meine Frau kam mir zuvor. Doch sie richtete ihre Worte nicht an mich, als sie sprach.
    
    »Sophie?«
    
    »Hallo, Frau Eckert«, sagte meine Sitznachbarin kleinlaut.
    
    »Was machst du hier?«
    
    »Ich habe dieses Wochenende eine Freundin besucht und bin jetzt wieder auf dem Heimweg«, antwortete Sophie. Dann fügte sie hinzu: »Keine Sorge, Ihr Mann hat mich bereits vorgewarnt, dass Sie hier zusteigen ...
    ... werden und dass ich dann den Sitzplatz räumen muss.«
    
    Während sie das sagte, verstaute sie hastig das Frauenmagazin mit dem skurrilen Test in ihrer Handtasche, stand auf und schob sich an mir vorbei auf den Gang.
    
    Sie drehte sich noch einmal um, lächelte mir zu und sagte: »Vielen Dank für die nette Unterhaltung, Herr Eckert. Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Dann wandte sie sich meiner Frau zu. »Bis morgen, Frau Eckert.«
    
    Bevor meine Frau oder ich etwas erwidern konnten, hatte sie sich schon die Handtasche umgehängt und war aus dem Großraumabteil geeilt.
    
    Verwirrt sah ich Sophie nach, während sich hinter ihr die Tür des Abteils schloss. Dann blickte ich zu meiner Frau, die sich mittlerweile wieder etwas gefasst hatte.
    
    »Woher kennst du Sophie?«, fragte ich sie.
    
    »Sie ist eine meiner Schülerinnen aus der Abschlussklasse«, antwortete sie, während sie ihren Koffer in Gepäckfach hinter meiner Sitzreihe verstaute. »Sie ist erst im Herbst auf unsere Schule gekommen - eigentlich eine sehr gute Schülerin, aber auch eine Einzelgängerin und irgendwie etwas seltsam. Letzte Woche sind wir im Unterricht etwas heftiger aneinandergeraten. Sie hat viel Potential, aber sie weigert sich, es zu nutzen.« Meine Frau nahm neben mir Platz. »Aber darüber habe ich mich schon viel zu oft geärgert. Wie war dein Wochenende?«
    
    Froh dass sie nicht länger über Sophie sprechen wollte, erzählte ich vom erfolgreichen Ausmisten des Dachbodens, richtete schöne Grüße von meinen ...