1. Club Funtasie


    Datum: 15.12.2021, Kategorien: BDSM

    ... vordersten Kante des Chefsessels nieder.
    
    Tom tigert im Raum auf und ab. Er kennt das Prozedere besser als irgendwer sonst, aber anscheinend ist er gerade etwas zu aufgeregt, um sich zu konzentrieren. „Tom?", spreche ich ihn sanft an.
    
    Sein Kopf schnellt zu mir herum, er blinzelt und fängt sich. „Ja, richtig." Mit einem Rest an Ungeduld sackt er mir gegenüber in einen Stuhl. „Wo ist ... du weißt schon?"
    
    „Cheffe?"
    
    „Hm".
    
    „Beschäftigt. Lass uns das hier hinter uns bringen, okay?"
    
    Er nickt fahrig und rauft sich die Haare. „Gib mir eine Sekunde!"
    
    Es dauert einen Moment, bis mir klar wird, warum er so unwirsch reagiert. Normalerweise macht er die Bedingungen und Regeln und so weiter mit meinem Boss aus. Nicht mit der Frau, die er sich gleich zu eigen machen will. Womöglich ist er deswegen so ... unentspannt.
    
    Ich schiebe ihm das Blatt Papier hin und senke den Kopf. Tiefe Atemzüge. Rollenwechsel. Das fällt mir nicht schwer, denn letztendlich nehme ich nur eine Persönlichkeit an, die tief in mir verwurzelt ist. „Bitte treffen Sie Ihre Wahl", murmle ich.
    
    Er zieht die Luft durch die Zähne. Ich spüre seinen Blick auf mir, die aufgestaute Energie, die von ihm ausströmt. Er zieht das Formular zu sich. Nimmt den Kugelschreiber. Nach einigen Sekunden höre ich einen einzigen Kratzer auf dem Papier.
    
    Unter gesenkten Lidern stehle ich einen Blick. Nur ein Haken. Erstaunt lehne ich mich zurück, versuche jedoch soviel Demut in meine Stimme zu legen wie möglich. „Das ...
    ... sind 500, bitte."
    
    Ohne mit der Wimper zu zucken schiebt er einige Scheine über den Tisch. Ich nehme sie und zähle so unauffällig wie möglich nach. Alles da. Ich bin baff. Tom hat noch nie die Flatrate genommen. Sollte mich das beunruhigen?
    
    Ich verdränge den Gedanken und sortiere das Papier in den vorgesehenen Ordner und verschließe die Scheine in der Kasse. Einen Moment lang bin ich ratlos. Sonst stand ich immer hinter dem gegenüberliegenden Stuhl, die Hände im Rücken verschränkt. Habe gewartet, was als nächstes passiert. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Es ist wohl am sinnvollsten, meinen Instinkten zu folgen, zu tun, was sich natürlich anfühlt. Also halte ich den Blick gesenkt und erhebe mich langsam.
    
    Okay ... Jetzt stehe ich hinter dem Schreibtisch. Was ist als nächstes dran?
    
    Die anderen Male wurde mir eine Leine angelegt oder mein Halsband gepackt und ich wurde geführt. Aber da war es anders, da hat Cheffe mich übergeben. Also was? Einfach hier angewurzelt bleiben und warten?
    
    Nein, das würde von ihm verlangen, aufzustehen und um den Tisch zu mir zu kommen. Und überhaupt, ich stehe und er sitzt? Das ist falsch!
    
    Ohne noch lange darüber nachzudenken, trete ich hinter dem Möbelstück hervor und hinüber zur Tür, die in den Keller führt. Neben den schweren Eisenbeschlägen gehe ich auf die Knie. Den Kopf gesenkt, die Hände auf die Schenkel gelegt, nehme ich eine stille Haltung ein.
    
    Fast augenblicklich verändert sich Toms Aura. Sie wechselt von unentschlossener ...
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