1. Das Haus im Venn


    Datum: 30.01.2019, Kategorien: Romantisch

    ... etwas zwingen, dass Du nicht magst." "Ich mag es, aber es ist Jahre her, dass ich mit einem Mann zusammen war. Du überforderst mich. Ich möchte ja mit Dir schlafen, aber das war gerade zu viel." sagte sie mit Tränen in den Augen. Ich nahm sie in den Arm und hielt sie nur fest.
    
    Nach ein paar Minuten sagte ich zu ihr: "Lass uns jetzt Kaffee trinken. Das Wasser kocht sicher schon." Schüchtern lächelte sie mich an: "Nicht nur das Wasser kocht heute." Wir stiegen aus dem Bett und setzten uns halbnackt und schweigend an den Küchentisch um den Kaffee zu trinken. Nur langsam baute sich meine Erregung ab. Später holte Marie noch Brot und Butter und wir frühstückten.
    
    "Wie lang kannst Du noch bleiben, bevor Du wieder gehen musst?" fragte mich Marie. "Morgen muss ich los. Nach Trier schaffe ich es nicht mehr. Aber Prüm würde noch gehen und von da kann ich mit dem Bus nach Trier, damit ich meinen Zug bekomme." antwortete ich. Plötzlich fragte sie: "Wie hast Du Jenny kennengelernt?" Etwas überrascht schaute ich sie an. In meinem Kopf machte sich der Gedanke breit, dass Marie vielleicht doch etwas durchgeknallt sein könnte. Misstrauisch schaute ich sie an, aber ihre Augen blickten mich kindlich fragen an. "Ich bin seit einigen Jahren selbständiger, beratender Bauingenieur. Früher war ich in großen Ingenieurbüros und im Projektgeschäft. Aber das konnte ich irgendwann nicht mehr. Jeder hat versucht, jeden über den Tisch zu ziehen. Bauträger, Bauherren, Banken, Projektplaner und so ...
    ... weiter. Also habe ich mich selbständig gemacht und betreue jetzt Projekte, die ich überschauen kann: Von der Familie, die ein Haus kaufen oder bauen will, bis zum kleinen Unternehmen, das überlegt, wie eine neue Halle aussehen soll. Jenny war eine meiner ersten Kunden. Eine gemeinsame Bekannte hat uns zusammengebracht, da Jenny nach ihrer üblen Scheidung ein kleines Haus für sich suchte, aber von Immobilien keine Ahnung hatte. Ich war auf der Suche nach Kunden. Nachdem wir bei einem Gespräch die Erwartungen geklärt hatten, konnte ich ihr zufällig sogar ein Haus von einem Bekannt im Nachbarort vermitteln. Danach sind wir uns noch ein- zweimal zufällig begegnet.
    
    Eines Abends war ich mit Freunden unterwegs und als wir in eine Kneipe kamen war dort Jenny mit einem anderen Mann, der sie ziemlich bedrängte. Als ich hereinkam schaute sie mich hilfesuchend an. Also ging ich zu ihr hin, schob mich zwischen sie und den Kerl, meinte nur 'Schatz, da bist Du ja, komm lass uns fahren' und zog sie hinter mir her aus der Kneipe. Bevor der Typ kapierte, was los war, waren wir schon im Auto und ich fuhr sie nach Hause. Sie hat mich noch auf einen Kaffee eingeladen und von da an waren wir immer öfter zusammen."
    
    Jetzt fragte Marie: "Und was ist Jenny für Dich, ist sie Deine Partnerin?"
    
    Bei der Frage musste ich etwas amüsiert lächeln und dachte 'also daher weht der Wind', bevor ich antwortete: "Nein, sie ist nicht meine Partnerin. Das haben wir mal eine Zeitlang gedacht und es ausprobiert. ...
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