1. Das Haus im Venn


    Datum: 30.01.2019, Kategorien: Romantisch

    ... Frage nicht und schaute mich nur an. Als er sich umdrehte, winke er mir, zu folgen. Auf ein Zeichen mit einem Finger folgte der Hund neben ihm. Er ging auf das Haus zu.
    
    Das Haus war ein altes typisches Einhaus, wie es sie früher oft hier gegeben hatte. Alles befand sich unter einem Dach, egal ob Mensch oder Tier und auf der Wetterseite reichte das Dach bis zum Boden. Es war klein, höchstens acht auf acht Meter und soweit ich sehen konnte, hatte es zwei Stockwerken. Es wirkte runtergekommen und ärmlich.
    
    Kurz vor dem Haus drehte er sich um, richtete sich gerade auf und zog die Kapuze aus dem Gesicht. Überrascht sah ich in das weiche Gesicht einer Frau mit einem sehr kurzen und pflegeleichten Stoppelhaarschnitt. Die ehemals schwarzen Haare waren schon deutlich grau durchzogen. Ihre Gesicht verriet nicht die kleinste Spur von Schminke, wirkte aber trotzdem gepflegt. Nun deutete sie auf den Holzhaufen: "Wenn Du mir hilfst, das Holz reinzubringen und den Rest aufzusetzen, kannst Du über Nacht hier bleiben. Du bekommst einen trocknen Schlafplatz und ein Abendessen." Dann drehte sie sich, ohne meine Antwort abzuwarten wieder um und ging zum Hauklotz um weiter Holz zu spalten. Das Angebot war besser als eine mögliche unangenehme Übernachtung im Wald. Also legte ich meinen Rucksack ab und ging zu ihr. Sie zeigte auf einen Holzstapel auf der wetterabgewandten Seite des Hauses und fragte nur: "Kannst Du das?" Aus meiner Kindheit wusste ich noch, worauf es dabei ankam. Also ...
    ... lud ich die Schubkarre voll und fuhr zu dem Stapel. In der Zwischenzeit spaltete sie mit kräftigen Schläge Scheit um Scheit weiter.
    
    Erst als es so dunkel wurde, dass man die Axt fast nicht mehr sehen konnte, hörte sie auf und sagte: "Genug für heute.", und deutete auf eine Stapel mit trockenem Holz: "Nimm genug mit hinein, damit es für heute Abend reicht. Ich dachte: 'Wieder so ein Test. Woher soll ich wissen, wie groß der Ofen ist.' Ich griff soviel, wie ich gut mit zwei Händen tragen konnte. Als ich mich der Tür näherte, stelle sich mir der Hund in den Weg und fletschte die Zähne. Aus der Dunkelheit kam ein leiser Pfiff und schon gab er die Tür frei. Ich musste mich bücken um durch die Tür zu kommen. Es war stockdunkel in dem Haus. Das Holz legte ich auf den Boden, um neben der Tür nach einem Lichtschalter zu tasten. Als das Licht anging, sah ich, dass ich in einem kleinen Flur war, an dessen Ende eine steile Treppe nach ob ging. Schnell trat ich nochmals vor die Tür um meinen Rucksack hereinzuholen, der noch daneben stand. Während ich noch überlegte, welche Tür in dem Flur ich öffnen sollte, kam sie herein und ging wortlos an mir vorbei durch die rechte Tür. Nun ging auch hier das Licht an.
    
    "Du kannst Deine nassen Sachen in dem linken Zimmer ausziehen" rief sie mir zu. Also schälte ich mich noch im Flur aus meiner Wanderjacke und zog die Wanderschuhe aus. Dann öffnete ich das Zimmer. Früher war es wohl mal ein Stube gewesen. Heute war es als schlichtes Gästezimmer ...
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