1. Weihnachten - 03. Advent


    Datum: 21.01.2022, Kategorien: BDSM

    ... ihr.
    
    Steffi sackte etwas in sich zusammen. „Vermutlich hast du recht. Es ist -- ich kenn ihn schon so lange."
    
    Dann konnte sie doch sehen, dass sie die falsche war, dachte Christina genervt. Sie drückte ihre Schulter. „Ich würde ihn vergessen. Der Mann hat Frau und Kind." Eigentlich war sie überrascht, dass Steffi so verknallt war. Sie hatte sie wirklich als die unattraktive Lesbe von nebenan verbucht. Nun, das war auch eine von den Informationen, für die sie Zeit investierte. Steffi wanderte gerade ganz ans Ende ihrer Liste mit Verdächtigen
    
    Steffi wirkte immer noch geknickt. Christina tätschelte ihre Wange. „Nun komm, lass doch den Kopf nicht hängen. Probier dein neues Spielzeug aus, das tröstet dich bestimmt." Steffi wirkte nicht getröstet, war aber immerhin in der Lage zu verstehen, dass Christina keine Lust hatte, sie zu bemuttern. Sie schnüffelte, dann lächelte sie tapfer. „Dann geh ich jetzt mal heim. Bis später irgendwann."
    
    Christina sah ihr nach. Was dachte sie sich bloß? Ein Typ wie Paul verdiente nur das Beste. So jemand wie sie selbst.
    
    Zu Hause angekommen, ließ sie sich müde auf das Sofa sinken. Das Kostüm lag auf dem Tisch, daneben ihre Wäsche. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie gut beides aufeinander abgestimmt war. Wie die Teile eines Puzzles, das man erst zusammensetzen musste, um ein Bild zu sehen. Ein ausgesprochen reizvolles Puzzle. Sie strich über den weichen roten Samt. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, die Wäsche und das Kostüm ...
    ... gemeinsam anzuziehen, aber dann entschloss sie sich dagegen. Sie musste nachdenken. Was hatte sie erfahren? Dass Pawel erst mal weg war. Das war es ganz alleine wert, den Ausflug ins Einkaufszentrum unternommen zu haben. Sie hatte freie Bahn, was seinen Laden anging. Zumindest dieses Wochenende. Und am allerwichtigsten: Bianka war ein Drachen, und Paul bestimmt sehr unglücklich. Sie lächelte befriedigt.
    
    Das einzige, was sie störte, war, dass er sich bei ihrer zufälligen Begegnung so gar nichts hatte anmerken lassen. Aber andererseits konnte sie es verstehen. Was sollte er schon sagen, während Steffi ihn so anstarrte. Und kein Wunder, wenn er vorsichtig war. Das wäre sie auch, wenn sie mit Bianka verheiratet gewesen wäre. Aber die Geschenke kamen von ihm. Sie konnten nur von ihm sein. Nichts anderes machte Sinn. Sie schlief zufrieden ein.
    
    Später träumte sie. Sie tanzte durch das Einkaufszentrum, mitten in der Nacht Ein seltsamer Ball fand statt. Die Gäste waren als Weihnachtsmann maskiert, mit dicken Bärten und aufwändigen Versionen der billigen Pappmachéteile, mit denen die Kinder im Einkaufszentrum gespielt hatten. Die Weihnachtsmänner tanzten abwechselnd mit ihr, zwischen Tannenbäumen und Geschenken hindurch, ein seltsamer, stummer Reigen. Kaum tanzte sie mit jemand, war er schon wieder weg. Bianka stand am Rand. Sie sah ihr wütend zu, und Christina wurde mit jeder Minute, die verstrich, nervöser. Sie wusste, Paul war da. Er hatte eine Maske auf und wartete auf sie. Sie ...
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