1. Weihnachten - 03. Advent


    Datum: 21.01.2022, Kategorien: BDSM

    ... kam ihr zuvor. Sie griff sich einfach ihren Arm und zog sie durch die Tür. „Jetzt lass dich doch nicht ärgern. Wir gehen da jetzt rein."
    
    Christina wollte eigentlich nicht, aber Steffi ließ nicht locker. „Nun komm schon mit, ich kenne den Verkäufer. Du kannst es anprobieren." Christina zögerte immer noch, aber die Aussicht, das Halsband wirklich anprobieren zu können, war einfach zu verlockend. Sie folgte Steffi neugierig.
    
    Christina blinzelte, als sie den Laden betrat, dann gewöhnten sich ihre Augen an die schummrige Beleuchtung. Drinnen stand ein Junge, ein schlaksiges, pickelgesichtiges Bübchen das aussah, als wäre es gerade erst volljährig geworden. Das Bübchen trug ein Sakko, dazu ein Hemd mit Fliege. Christina konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt jemanden gesehen hatte, der allen Ernstes Fliege trug. Das ganze Outfit wirkte, als hätte es seine Mutter für ihn ausgesucht. Die dicke Brille, die auf seiner Nase thronte, verstärkte den Eindruck nur noch mehr. Der Junge starrte ihr kurzsichtig entgegen, den Mund halb geöffnet. Scheinbar hatte es ihm die Sprache verschlagen. Das Schweigen dehnte sich aus, und Christina hätte beinahe kehrt gemacht.
    
    Steffi räusperte sich, bevor es allzu peinlich wurde. Sie zeigte auf Christina. „Hi Oswald, hier kommt Kundschaft. Wir wollten etwas anschauen."
    
    Oswald erwachte aus seiner Trance und hielt Christina roboterhaft die Hand hin. „Hallo, ich heiße Oswald." Christina nahm die ausgetreckte Hand, als handele es sich um ...
    ... etwas Unappetitliches. Oswald glotzte immer noch, und allmählich schien sein Verhalten sogar Steffi auf die Nerven zu gehen. Sie legte einen Arm um ihn und zog ihn mit sich fort. „Das Halsband. Das in Gold. Das mit den roten Steinen, und mit dem kleinen Ring."
    
    Das schien ihn aufzuwecken. Oswald nickte eifrig, zog einen Schlüssel aus seiner Westentasche und öffnete die Vitrine. Seine Verkäuferroutine setzte sich langsam durch, und er präsentierte stolz das Halsband. „Das Halsband ist aus reinem Gold, die Steine sind Rubine. Natürlich lupenrein."
    
    Jetzt war es an Christina, in ehrfürchtiges Schweigen zu verfallen. Das Halsband war aus der Nähe betrachtet noch viel schöner. Das Licht tanzte über das Collier, brach sich in tausend winzigen Facetten und ließ es blitzen. Christina konnte nicht anders. Sie streckte ihre Hände aus wie ein Kind, das nach Süßigkeiten greift. Steffi nahm das Kissen. Sie zog es Oswald aus der Hand und reichte es Christina. Oswald schaute etwas irritiert, aber dann ließ er es geschehen.
    
    Christina nahm das Halsband vorsichtig herunter. Oswald drängte sich vor und streckte eifrig eine dünne Hand aus. „Vielleicht darf ich es umlegen?" Christina warf ihm einen Blick zu, dessen Tempe-ratur die Erderwärmung hätte stoppen können. „Danke.", sagte sie nur. „Ich komme damit klar." Oswald schaute sie traurig an, offensichtlich mehr als nur enttäuscht. Sie drehte ihm den Rücken zu. Was dachte er sich nur.
    
    Das Halsband schien zu prickelte, als sie es durch ihre ...
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