1. Die Anstellungsprüfung


    Datum: 17.02.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... Augen ablesen. Anstatt die Spannungen zwischen der Direktorin und der Gräfin zu beruhigen, hatte Miss Robinson sie durch die gestrige Maskerade wahrscheinlich noch einmal gesteigert und sich selbst in eine gefährliche Lage manövriert. Er wollte nicht in ihrer Haut stecken und überlegte angestrengt, wie er ihr helfen könnte. Aber sein Kopf war leer, ihre Panik übertrug sich auch auf ihn. Außerdem rumorte es laut in seinem Magen, denn er hatte noch nicht gefrühstückt. In der Tasche seines Gehrocks ertaste er den Apfel, den ihm die Gräfin gestern mit den rätselhaften Worten zugesteckt hatte. Am Morgen hatte er ihn schnell gegriffen, bevor er sein Zimmer so überstürzt räumen musste. Beim Hineinbeißen verzog er den Mund, denn er war ziemlich sauer.
    
    "Ich könnte ja noch einmal den Herzog geben. Das ist das einzige, was mir jetzt einfällt", sagte er und nahm noch einen Bissen, an dem er sich prompt verschluckte und einen Hustenanfall bekam.
    
    "Das würden Sie tun?", begann Miss Robinson zu strahlen und machte einen Schritt auf ihn zu.
    
    "Zumindest hilft es, solange der echte Herzog nicht doch noch auftaucht. Aber dann fällt Ihnen gewiss etwas ein", sagte er etwas zu sarkastisch. Das tat im sofort wieder Leid, als sie in ihrer Bewegung innehielt und verschämt den Kopf senkte.
    
    "Ja, ich muss mir besser vorher überlegen, was ich tue. Aber noch ist nicht alles verloren. Die Direktorin wird Herzog ablehnen, so kann sie die Gräfin ärgern. Dann könnt Ihr abreisen, ich weihe meine ...
    ... Herrin ein und wir können ein neues Spiel beginnen", machte sich Miss Robinson unter Georgs skeptischen Blicken selbst Hoffnung.
    
    Georg nahm einen letzten Bissen vom Apfel, gab den Rest dem Pony und stieg zu Miss Robinson in den kleinen offenen Wagen, den sie selbst von der Sitzbank aus steuerte. Auf dem Weg war sie still und mied auffallend seinen Blick, bis sie nach kurzer Fahrt die Gräfliche Erziehungsanstalt für Höhere Töchter erreichten, die unmittelbar an den weitläufigen Park des Schlosses angrenzte.
    
    Gemeinsam betraten sie das langgezogene einstöckige Gebäude mit der Front zur Straße. Die Einrichtung des nüchternen Empfangszimmers bestand aus nicht viel mehr als einem Schreibtisch. Miss Robinson begann nervös in einem Stapel von Papieren auf dem Tisch zu blättern und drückte Georg einige vorbeschriftete Bögen in die Hand, zur Erledigung der Formalia, wie sie sagte.
    
    Georgs Laune sank schlagartig. Wie oft war er schon bei Behörden wegen des Namens seines Vaters in Schwierigkeiten geraten. Er schluckte seinen aufkommenden Ärger jedoch herunter und begann seine Lebensverhältnisse kurz niederzuschreiben wie es auf dem Matrikelbogen vorgesehen war. Er war noch in die Arbeit vertieft, als es Unruhe an der Tür gab. Ein Kutscher öffnete und die Gräfin rauschte herein, heute in einem weinroten Ausgehkleid.
    
    "Guten Morgen, Fräulein Maria. Und das ist ja auch unser junger Bewerber. Wie war noch sein Name? Nicht so wichtig. Ich gehe gleich zur Frau Direktorin durch. ...
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