1. Die Anstellungsprüfung


    Datum: 17.02.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... entschädigt, wie er beim Durchblättern feststellte. Das Kapitel zur Herstellung von allerlei Salben, Cremes und Liebestränken hatte feine Stiche der benötigten Kräuter. Die Illustrationen zum Thema Geburtshilfe überblätterte Georg rasch und fühlte sich erst im folgenden Kapitel wieder auf festem Boden, das sich der körperlichen Lust widmete.
    
    Die Tafel mit den "Orientalischen Liebes-Werkzeugen" fand er sehr instruktiv, auch wenn die Funktion jedes einzelnen nicht unmittelbar zu erschließen war. Bei den Abbildungen der "Modi des Beischlafes" musste er schmunzeln, denn er kannte diese Bilder, die besonders unter den Studenten der klassischen Sprachen zirkulierten. Gewöhnlich zeigten sie fröhlich fickende griechische Götter, Göttinnen, Heroen und Nymphen in den unterschiedlichsten Stellungen. Für das Zauberbüchlein hatte sich der Kupferstecher die Mühe gemacht, diese Szenen in den Orient zu verlegen. Die Paare tummelten sich auf Sofas, Diwanen und Kissen. Die Männer waren wie die muskelbepackten griechischen Heroen meist nackt bis auf den einen oder anderen Turban. Den Frauen rutschten im Eifer des Gefechts die langen orientalischen Gewänder von den Körpern. Dabei achtete der Illustrator stets darauf, dass ihre kleinen, festen Brüste bloß lagen und dass gut zu sehen war, wie die blanken Schamritzen von den Krummsäbeln der türkischen Recken lustvoll durchbohrt wurden.
    
    Georgs Gedanke, wie die türkischen Frauen wohl aussahen, wenn sie nicht in den Körpern von antiken ...
    ... Göttinnen steckten, wurde vom Geräusch der Tür unterbrochen. Eine junge Frau trat herein, die mit einem katzengleichen Gang auf ihn zukam. Um den Kopf hatte sie ein himmelblaues Tuch gewickelt, unter dem nur einzelne Strähnen ihres Haares hervorlugten. Sie trug ein langes weißes Obergewand, das mit bunten Blumen bestickt war. Es hatte enge Ärmel und einen weiten, tiefen Ausschnitt, so dass ihr Busen nur von dem dünnen Untergewand bedeckt wurde.
    
    Mit lächelnden blauen Augen flüsterte die Unbekannte ihm zu: "Ein unvergesslicher Abend, Georg, wie ich es verspochen habe. Die Gräfin hat etwas für dich übrig." Erst an ihrer Stimme erkannte er Miss Robinson, die durch ihre Kleidung gänzlich verändert war.
    
    Jetzt kam auch die Gräfin in ähnlicher Aufmachung herein. Ihr Kopftuch war schwarz mit allerlei Perlen verziert und von Silberfäden durchzogen. Ebenso schwarz der reich bestickte und pelzbesetzte, offene Kaftan. Mitten auf ihrem rund hervortretenden Bauch prangte der silberglänzende Verschluss des breiten Gürtels, der ihr rotes Obergewand zusammenhielt.
    
    Die Gräfin steuerte das Sofa gegenüber von George an und ließ sich mit einem Seufzer nieder. Angelehnt an ein großes Kissen, ein Bein untergeschlagen, das andere aufgestellt, richtete sie sich auf dem Lager ein, bis sie majestätisch und gelassen ruhte wie ein alter Hofhund.
    
    "Junger Efendi, wenn wir eines von den Türken lernen können, dann ist es die Bequemlichkeit. Legt euren engen Frack ab, zieht die Schuhe aus und setzt eure ...
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