1. Walhalla


    Datum: 10.03.2022, Kategorien: Romantisch

    ... los... Oh mein Gott. Jetzt hast du doch alles im Mund. Alles geschluckt. Ohne mit der Wimper zu zucken. Da war das triumphierende Grinsen wieder.
    
    Ich gönn dir deine kleinen Siege, große Kriegerin. Dein Wichtigster steht dir noch bevor.
    
    ~~~
    
    Die nächsten Tage wurden hart für sie. Ich ließ sie völlig unsinnige Dinge tun, in Anlehnung an irgendwelche Initiationsriten, von denen ich mal gelesen hatte. Ähnlich genug, um da einen Sinn hinter zu vermuten. Am vierten Tag kam sie dann dahinter.
    
    "Es geht überhaupt nicht um die Aufgaben. Du hast mich die ganze Zeit verarscht."
    
    "Ja, was du getan hast, war sinn-frei. Wie du's getan hast, war wichtig."
    
    "Wo gehen wir jetzt hin?"
    
    "Hier in der Nähe ist ein Rübenacker."
    
    "Soll ich sie beim Wachsen beobachten?"
    
    "Nein, dort hört dich niemand schreien."
    
    "Ach. Ich werde schreien?"
    
    "Ja. Ich bin das Universum, und du wirst mir sagen, was du von meiner Behandlung hältst."
    
    "Das könnte lauter werden, da hast du Recht."
    
    Das wurde es. Zwei Stunden lang. Dann wurde es sehr still. Wir setzten uns in das lange Gras auf dem Hügel am Fluss. Nicht einmal Insekten hörte man an diesem milden Herbstabend. Für sie wichtiger war die Stille in ihr, die sie jetzt erlebte. So zum ersten Mal erlebte.
    
    Ihr Gesicht war völlig entspannt. Sie hatte die Augen geschlossen. Hatte nicht nur geschrien, sondern auch viel geweint. Das Leuchten, das sie danach in ihnen hatte, zeugte davon, dass es funktionierte. Wie jetzt die ...
    ... Stille.
    
    "Björn, schlaf mit mir."
    
    Wir hatten nur zwei grasende Pferde in einiger Entfernung als potentielle Zuschauer. Die Sonne ging langsam unter. Sie erhob sich und knöpfte ihren Jeansrock auf. Ließ ihn zu Boden sinken und ihren Minislip folgen. Auch ich entledigte mich störender Kleidung.
    
    Das Gras kitzelte und stach. Was ich in dem Augenblick nicht mehr wahrnahm, als mein kleiner Held in vollem Umfang das Schlachtfeld betreten hatte. Ich schaute in die Augen der Kriegerin und wusste im selben Moment, was passieren könnte. Passieren musste?
    
    Sie war wieder sehr still. Doch keine Taktik, sondern eine Reaktion auf die überwältigenden Gefühle, die auf uns einstürmten? Ich änderte jedoch meine Taktik. Trat mit dem kurzen willentlichen Impuls selbst vor Odins Tafel. Wartete dort auf sie.
    
    Konnte sie es spüren, ahnen, wurde sie vom Sog mitgerissen? Ich hatte keine Referenzwerte. Hatte nur einmal einen gemeinsamen Übertritt erlebt, und das war ein zufälliger gewesen. Erlebte alles Drumherum, die Bewegung in der Zeitlosigkeit, das völlige Verschmelzen zweier Körper, die alles sprengende Ekstase als passiver Beobachter.
    
    Sah in das Gesicht der Kriegerin, wie sich alle verzückte Anspannung löste, alles auflöste, nur noch die erzitternde Schau und das unendlich tiefe Staunen zurückblieb. Dann war Judith, die Kriegerin, in Walhalla angekommen.
    
    Ließ sie und meinen Körper ruhen, um ihr das reine Erleben zu ermöglichen, das an keine Ursache mehr gebunden ist. Das sich selbst offenbart, ...
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