1. Freundschaftsanfrage zur Unzeit


    Datum: 05.02.2019, Kategorien: Fetisch

    ... ich mit einem freundlichen Lächeln, das als entschiedene Zurückweisung gedacht war, "dass Krankenschwestern nur in Pornofilmen extrem kurze, aufgeknöpfte Kittel, Push-up-Spitzen-BHs, High Heels und Netzstrümpfe tragen und dabei bereitwillig die Beine spreizen. Ich persönlich trage auf Arbeit neben meinem Kittel oder T-Shirt lange Hosen, Socken und Clogs, die sehr unsexy sind. Und meine Unterarme sind komplett untätowiert. Meine Patienten bekommen meine Tattoos also überhaupt nicht zu sehen. Sie gehören ausschließlich in meine Privatsphäre."
    
    Er schwieg eine Weile. Vielleicht hatte er meine Message verstanden: Dass ich keine Lust hatte, über meine Tattoos zu sprechen. In der Situation. Mit ihm. Vor meiner Tochter.
    
    Aber er fragte dann unbeirrt weiter:
    
    "Was ist mit den süßen kleinen Sternen unter deinem rechten Ohr?"
    
    Dieser Typ kriegte scheinbar jedes Detail mit. Die beiden Sternchen sind mein allererstes Tattoo aus meiner Gymnasienzeit. Sie sind meistens unter meinen Haaren versteckt. Eigentlich müsste das auch jetzt der Fall sein. Und mein rechtes Ohr war von ihm doch abgewandt.
    
    "Eigentlich bemerken sie die wenigsten. Aber weil du so besessen von meinen Tattoos bist, kann ich dir gleich die anderen zeigen und erläutern."
    
    Ich beschloss in die Offensive zu gehen und schnallte kurz den Sicherheitsgurt ab, um den warmen Hoodie auszuziehen. Dann nahm ich die Stimme einer routinierten Reiseführerin an:
    
    "Hier auf meiner linken Schulter siehst du das Wappen ...
    ... von meinem Heimathafen, Hamburg: die Burg mit den drei Türmen. Auf meiner rechten Schulter, die leider momentan von dir abgewandt ist, findest du das Logo des FC St. Pauli. Auf meinem Rücken sind die WorteHamburger Deern ganz groß in Schreibschrift zu sehen. Darunter befindet sich ein großer Anker. Weiter unten rechts sind John, Paul, George und Ringo in ihrem bunten Yellow Submarine wegen ihrer Rolle in der Geschichte Hamburgs tätowiert. Über meinen Rücken und bis runter zum Arsch sind Leuchttürme aus dem Hamburger Umland verstreut. Insgesamt kann man also sagen, dass mein Rücken einem Hamburger Thema gewidmet ist."
    
    "Sehr beeindruckend," meinte Lothar und wirkte schließlich ein wenig verlegen.
    
    Ich trieb es noch weiter:
    
    "Ich bin doch gar nicht fertig. Vielleicht hast du dich über die Tentakel gewundert, die sich von vorne über meine Schultern bis auf den Rücken erstrecken?"
    
    "Ähhh... nein?"
    
    "Was man im Moment wegen dem Top nur teilweise sehen kann, ist, dass meine beiden Brüste als die Körper zweier Tintenfische tätowiert sind, und dass sich ihre Tentakel, die sich teilweise bis hinunter zu meiner Vagina und auf meinen Rücken erstrecken, ineinander verknotet sind. Mein Tätowierer hat hier versucht eine Kampfszene darzustellen."
    
    "Wirklich?"
    
    "Ja. Hier siehst du einen Tentakel."
    
    Ich zeigte auf meine Schulter, und Lothar konnte seinen Blick nicht von meinem Tintenfisch-Tattoo losreißen.
    
    Ich musste ihn aus seiner Trance holen:
    
    "Achtung! Du fährst ...
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