1. Chaos-Akt am Freitag


    Datum: 07.02.2019, Kategorien: Kunst,

    ... unbedingt, Kathrin, und mich hast du doch selber erst lange dazu überredet, dass ich mit komme.“
    
    Ich muss da jetzt einmal etwas klar stellen: „Kathrin, das ist hier keine Schönheitskonkurrenz und kein Modelwettbewerb. Und was den Bikini betrifft: der muss natürlich auch weg. Das hier ist kein Catwalk für Bademoden. Hier geht es nicht um Nacktheit oder Schönheit oder um Sex. Hier geht es eigentlich nur um das Licht und den Schatten auf deinem Körper. Was da drin in dir, in deinem Kopf und in deinem Körper vorgeht, das interessiert hier keinen. Sollte es jedenfalls nicht. Nun komm schon, sonst müssen wir die ganze Veranstaltung absagen und der Friedrich muss eine ziemlich dicke Vertragsstrafe zahlen.“
    
    Dabei fällt mir ein: Hat der olle Schussel eigentlich mit der Kathrin einen Modellvertrag abgeschlossen? Wahrscheinlich nicht. Das ist ja immer meine Aufgabe. Und mir hat er nichts davon gesagt. Oh Mann! Das kostet uns ein halbes Monatseinkommen, wenn das schief geht.
    
    Wir müssten die Teilnehmerbeiträge zurückzahlen und obendrein noch einmal die gleiche Summe als Strafe. Dann mache dich mal auf was gefasst, mein lieber Fritze!
    
    Der Friedrich. Wenn man an den Teufel denkt, dann steht er auch schon bereit…
    
    Die Kathrin hat sich gerade mit viel Überwindung das Oberteil ausgeklinkt, da steckt er auch schon ungeduldig seinen Kopf herein. „Was ist denn nun? Wir warten! Weg mit dem Höschen und rein mit ihr.“ Einfühlsam wie immer, der Friedrich. Er steht noch ungeduldig in ...
    ... der offenen Tür.
    
    Nelly will auch einen
    
    Beitrag zur Kunst leisten und zieht der Kathrin mit einem schnellen Ratsch von hinten das Höschen herunter, bevor die es verhindern kann. Da hat sie der Fritze auch schon an der Hand geschnappt und zieht sie ins Atelier. Sie stolpert dabei über das Bikiniunterteil an ihren Füßen und fast stürzt sie lang hin im Korridor. Aber nun ist sie wenigstens nackt, beziehungsweise, arbeitsfähig.
    
    Oder doch nicht? Wir folgen unauffällig und mir schwant Böses.
    
    Der Friedrich schiebt die nackte Kathrin an den Schultern vor sich her ins Atelier. Kathrin hält sich dabei krampfhaft die linke Hand vor den Venushügel und den rechten Arm vor die Brüste. Das Ganze hat so einen Touch von Vorführung eingefangener Sklavinnen auf einem römischen oder arabischen Sklavenmarkt für Hausmädchen. Der Friedrich ist das gar nicht so gewöhnt. Sonst kommen seine Modelle immer stolz lächelnd, nackt und ganz von alleine aus der Remise. Schon setzt er dazu an, mich zusammenzumotzen, da fällt ihm wohl doch noch ein, dass diesmal er selber das Modell ausgesucht hat. Nun bemüht er sich doch endlich um etwas Freundlichkeit, oder das, was er dafür hält.
    
    „Komm, Mädchen, setze dich bitte da auf das Podest, entspanne dich und nimm eine Position ein, die dir selber zusagt. Wie war doch gleich noch mal dein Name? Ach ja, Kathrin. Also, Leute das hier ist die Kathrin, die sich schon darauf freut, euch heute als Modell für das Studium des Stütz- und Bewegungsapparats der Frau ...
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