Das Meisterwerk des Hephaistos
Datum: 06.07.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
... meine Schenkel! Da könnte ich ja gleich mit meinem Krüppel das Lager besteigen."
„Aphrodite, also dieser Hephaistos ist sicherlich nicht so finster und bedrohlich als der Typ, mit dem ich verheiratet sein und bald wieder zu ihm hinuntersteigen muss."
„Aber dein Hades ist wenigstens kein Krüppel wie meiner, und deine Scham wird im Frühjahr wohl doch etwas wundgescheuert sein."
„So redet doch nicht so unverschämt heraus. Mein Herakles ist so zart zu mir und bringt mir einiges bei, was ich nicht so öffentlich bereden möchte."
„Ja, ja, Hebe, dein Herakles, der hat ja auch Erfahrung mit den vielen Sterblichen, zwischen deren Schenkeln er gelegen hat. Aber mein Hephaistos kennt nur raus und rein. Nichts weiter. Hässlich und einfallslos, und ausgerechnet ich muss darauf hereinfallen!"
Hephaistos schob sein Hörrohr wieder in seine Handwerkertasche. Er hatte schon zu viel gehört. Wenn er tun dürfte, was er wollte, dann würden einige der Unsterblichen gezwungen werden, von den Wassern der Styx trinken zu müssen, um ihre Schmerzen vergessen zu können, die er ihnen zufügen wollte. Doch er war kein Ares. An Kraft würde er es mit ihm aufnehmen können. Aber der war schnell und beweglich, im Gegensatz zu ihm. Sollte er das Risiko wagen und Ares überfallen, wenn er es nicht erwarten würde? Hätte er dann eine Chance gegen ihn? Aber was sollte er mit seiner Frau machen? Sie war vieles, aber sie war nicht das Opfer eines Übergriffes des Ares gewesen. Diese Aktion kam mindestens ...
... genau so von ihr aus. Auch sie sollte seine Rache treffen, aber wie? Die Liebesgöttin zu verprügeln, das war doch keine Lösung. Er musste sich jemanden suchen, der ihn verstehen konnte. Und es war ihm schon jemand eingefallen, eine Person, mit der er die längste von allen seinen Beziehungen hatte: seine Mutter.
Nun, seine Mutter! So einfach war das Verhältnis nicht. Sie hatte ihn unter zumindest zweifelhaften Umständen geboren, mit einer unsicheren Vaterschaft. Aber das war nicht ihr primäres Problem mit ihm gewesen. Er konnte ihr, als Säugling nicht gefallen und sie wollte ihn nicht großziehen, darum schleuderte sie ihn als Säugling, kaum geboren den Olymp hinunter. Das stärkte weder sein Selbstbewusstsein noch seine Schönheit, hinkte er doch seitdem.
Seine Rache nannten einige perfide, andere genial. Er schuf für seine Mutter einen Thron, der Götterkönigin angemessen. Sie repräsentierte gerne, wenngleich sie in den Belangen ihres Mannes Zeus wenig dreinzureden hatte. Aber auf einem prächtigen Thron sitzen, das war nach dem Geschmack der Göttin, die sich den Pfau als ihr Tier herausgesucht hatte. Sie setzte sich keck auf den Thron und löste damit ungewollt, von Hephaistos so beabsichtigt, einen Mechanismus aus, der sie auf den Thron fesselte. Sie konnte sich nicht befreien und musste nun so hier auf dem Thron bleiben und das tun, was sie so gerne wollte, ohne Möglichkeit damit aufhören zu können. Als sie bettelte und bat, dann erst ließ sich Hephaistos erweichen und ...