1. Das Meisterwerk des Hephaistos


    Datum: 06.07.2022, Kategorien: Hausfrauen

    ... schwieg. Aphrodite, seine Frau, schmollte zunächst noch, mehr vielleicht aus verletzter Eitelkeit als aus Einsicht, dann aber wurde ihr bewusst, dass Hephaistos sie nicht einfach so freilassen würde. „Hephaistos, lieber Ehemann. Ich weiß, dass ich gefehlt habe, nicht nur einmal. Aber ich bin doch schließlich die Göttin der Liebe, und meine Liebe ist eher umfassend als ausschließend. Aber ich bitte dich inständig und mit Nachdruck, dass du uns befreist. Ich will dir dann auch eine gute Ehefrau sein. Ich verspreche das bei meinem heiligen Spiegel."
    
    „Aphrodite, ich kenne dich und weiß, was du halten kannst und was nicht. Ich bitte dich nur um zwei Dinge: dass du mich nicht bei den anderen Göttern schlecht machst, du weiß doch, wie schwer mein Stand da ist, als Krüppel unter all euch Schönheiten, und dass du auf eine Racheaktion verzichtest. Und du Ares, du schwörst hier, im Beisein von Dike, dass auch du auf eine Rache verzichtest."
    
    Ares murmelte etwas in seinen schwarzen Vollbart hinein, wiederholte dies aber, auf Nachfrage laut: „Ich gelobe Urfehde, ich werde mich nicht rächen. Mit so einem durchtriebenen Rivalen habe ich ...
    ... wirklich nicht gerechnet. Da lasse ich lieber meine Finger von dessen Frau. Gebranntes Kind scheut das Feuer."
    
    Aphrodite, schwor ihm auch Urfehde und dass sie Hephaistos nie wieder schlechtreden wollte im Kreis der Göttinnen. Darauf hin löste der Schmiedegott den Mechanismus und die beiden Gefangenen waren wieder frei. Ares beeilte sich seine Sachen zusammen zu räumen, wobei er lange seinen Harnisch suchte, bis er sich erinnerte, dass er ihn nicht getragen hatte, als er das Haus betreten hatte. Dann beeilte er sich, das Haus zu verlassen. In der nächsten Zeit gab es einige Schlachten bei den Sterblichen, wobei hohe Verluste zu beklagen waren. Auf jeden Fall war Ares für einige Zeit ein selten gesehener Gast auf den Höhen des Olymp.
    
    Aphrodite stand von ihrem Bett auf, straffte ihren Rücken und legte, wie beiläufig, ihre Arme hinter ihren Kopf und ging auf Hephaistos zu. Sie schlang ihre weißen Arme um ihn und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich glaube, ich habe gar keinen Grund, dich bei irgendjemanden schlecht zu reden. Nimm meine Lippen, die oberen und die unteren, und genieße mit mir die Lustgenüsse der Liebe!" Hier endete Erato ihren Gesang. 
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