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Weihnachten - 04. Advent
Datum: 12.07.2022, Kategorien: BDSM
... Sie war so stolz auf sich gewesen, aber sie war einfach keine Detektivin. Sie hatte Anhaltspunkte, mehr nicht. Wenn heute nichts passierte, wusste sie nicht weiter. Sie saß vor den Monitoren und betrachtete deprimiert, wie sich die Putztruppe durch das Gebäude voran arbeitete. Normalerweise hätte sie sich an der Aussicht gefreut, das Gebäude bald für sich zu haben, aber sie wusste nicht, wo sie hätte hingehen sollen. Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus. Der Raum war eng und muffig, sie musste einfach raus. Sie schnappte sich den Alarm und eine Taschenlampe und stapfte gereizt den Flur entlang. Sie kam an Pauls Büro vorbei. Verschlossen wie er selbst. Kein Schimmer drang heraus. Vorher war er dagewesen. Das Fenster Richtung Atrium war erleuchtet gewesen. Der Kerl war eine Zumutung. Warum spielte er dieses Spiel mit ihr? Konnte er sie nicht einfach anrufen, wie jeder andere auch? Warum frustrierte er sie so? Sie stapfte wütend weiter. Das Atrium lag unter ihr, einsam und verlassen. Nichts bewegte sich außer der Weihnachtsdeko. Die Lichter funkelten, und die Anlage dudelte süßliche Lieder. Der Anblick stieß sie ab. Ihre Augen wanderten zu dem Juweliergeschäft. Vermutlich sollte sie sich fernhalten, doch die Aussicht, das Halsband noch einmal zu betrachten, war zu verlocken. Christina ging zum Schaufenster, aber der Platz, an dem das Halsband gelegen hatte, war leer. Ein sinkendes Gefühl ergriff von ihr Besitz. Sie konnte es nicht fassen. Ein paar Sekunden ...
... starrte sie fassungslos auf das kleine rote Kissen, das immer noch den Platz markierte, an dem das Collier gelegen hatte. Enttäuschung wallte in ihr hoch, scharf und brennend. Das Halsband war verkauft. Irgendwo dort draußen lief jetzt eine dicke, hässliche alte Frau mit ihrem Collier durch die Gegend. Es war völlig irrational, aber irgendwie hatte sie eine Beziehung zu dem Halsband aufgebaut. Der teure Schmuck hatte für alles gestanden, dass sie sich wünschte. Ein Symbol für ihre ganze Zukunft. Und jetzt war er verschwunden. Eine kleine Hoffnung regte sich in ihr. Das Halsband war vielleicht nicht weg. Am Ende hatte es Bianka nur aus dem Schaufenster genommen, um es etwas weiten zu lassen, bevor sie es wieder ausstellte. Christina zögerte, aber dann siegte ihre Neugier. Sie hielte die Karte an den Sensor, und die Tür öffnete sich mit einem leisen Summen. Im Laden war es dunkel, und nur die Weihnachtsdeko spendete Licht. Christina wagte nicht, die Beleuchtung einzuschalten. Sie wartete, bis sich ihre Augen angepasst hatten, dann ging sie zu der Theke. Sie suchte alles ab, aber das Halsband blieb verschwunden. Ihre Laune wurde immer schlechter. Nichts lief, wie es sollte. Und heute war der letzte Tag. Sie zog die Tür zum Laden zu, frustriert und hoffnungslos. Das bellende Lachen des Weihnachtsmanns war das letzte, was sie brauchen konnte. Sein „Ho Ho Ho" schlug ihr entgegen, kaum, dass sie die Halle erreichte, und das Echo vervielfachte es. Sie schlug ihm auf die Mütze, ...