1. Weihnachten - 04. Advent


    Datum: 12.07.2022, Kategorien: BDSM

    ... dann trat sie kräftig zu. Und diesmal fiel er um. Sie hatte es geschafft.
    
    Entsetzt schaute sie auf die riesige Figur, die vor ihr auf dem Boden lag. Wie sollte sie das erklären? Sie packte den roten Mantel, stemmte ihre Füße in den Boden und zog. Wider Erwarten ließ sich die Figur ohne große Anstrengung aufrichten. Santa wirkte mitgenommen, aber sein fehlendes Gewicht hatte geholfen, eine ernsthafte Beschädigung zu vermeiden. Sie balancierte ihn vorsichtig aus, während sie seine dicke, rote Jacke abklopfte. Die Frage, ob sonst etwas beschädigt war, beantwortete sich von selbst. Er stieß erneut sein Lachen aus, direkt vor ihrem Ohr. Christina ging es durch und durch. Sie wich erschreckt zurück, stolperte und fiel hin. Ihr Gesicht kollidierte beinahe mit dem harten Boden, und nur das große, rote Paket auf dem ihr Schädel landete bewahrte sie vor ernsthaften Blessuren.
    
    Einen Moment blieb sie betäubt liegen und prüfte vorsichtig, ob sie sich verletzt hatte, aber nichts tat wirklich weh. Sie rappelte sich auf und war drauf und dran, auch dem Paket einen kräftigen Tritt zu versetzen, als ihr der Farbton auffiel. Christina hob es hoch. Das war gar keine Deko. Das war genau das gleiche Rot, das sie schon so gut kannte. Auch die Anhänger fehlten nicht. Christina drehte den größeren herum um, und jeder Zweifel schwand. Christina. Ihr Name stand darauf, in der altmodischen, schön geschwungenen Handschrift, die sie so gut kannte.
    
    Ihre schlechte Laune war wie fortgeblasen. Ihr ...
    ... unbekannter Verehrer hatte sie nicht aufgegeben. Sie lief so schnell sie konnte Richtung Wachraum, zog die Tür hinter sich zu und stellte das Päckchen vor sich auf den kleinen Tisch. Einen Moment schaute sie es ehrfürchtig an, bewunderte seine Perfektion, die selbst ihr Aufprall nicht zerstört hatte, dann riss sie es mit fliegenden Fingern auf.
    
    Zum Vorschein kam erst ein Karton, dann eine kleine Schachtel. Mehr als eine Schachtel. Die kleine, rote Kassette war wunderschön lackiert, und eine goldene Schließe zierte den Deckel. Sie wirkte richtig edel. Eine Sekunde hielt sie sich zurück, zögerte die Vorfreude noch etwas hinaus, dann drückte sie auf den Verschluss. Der Deckel sprang auf, und Christinas Atem stockte.
    
    Selbst in dem schwachen Licht der Monitore funkelte das Collier in einem beinah unirdischen Licht. Sie musste sich überwinden, es heraus zu nehmen, als befürchtete sie, die Fata Morgana würde im letzten Moment zerplatzen. Doch das Collier war Wirklichkeit. Sie fühlte sein Gewicht, spürte die kühlen, harten Steine, als sie das Halsband durch die Finger gleiten ließ. Sie war noch immer sprachlos. Dann legte sie es an.
    
    Sie erinnerte sich, wie eng es gewesen war, und schloss es nur ganz vorsichtig, aber das Halsband saß wie angegossen. Es schmiegte sich an ihren Hals, eine kühle, unabweisbare Präsenz, und der sanfte Druck, mit dem es auflag, ließ sie jedes kleine Steinchen fühlen. Es war perfekt. Christina betrachtete sich in dem Taschenspiegel, den sie stets ...