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Die Agentur 02
Datum: 02.08.2022, Kategorien: BDSM
... Teppichboden ihres Hotelzimmers ein, mit der dicken Decke über sich und dem Kopfkissen unter sich. Bis zur Scheidung war dann noch ein gutes halbes Jahr ins Land gegangen. Die Marie der Gegenwart wischte sich die Tränchen von der Wange und aus dem Haar. Es war ärgerlich, dass sie immer noch von dieser Erinnerung heimgesucht wurde. Sie hatte so Vieles getan, um dem zu entfliehen. Sie hatte sich ein neues Hobby gesucht - und es nach zwei Wochen aufgegeben. Versucht, alte Freundschaften zu reaktivieren - keine Chance. Ihr Ex-Mann war gut vernetzt und reich, da war es einfacher, sich auf seine statt ihre Seite zu stellen. Irgendwann war sie in einen Club gegangen, einfach um jemanden für sie zu begeistern, aber statt den feschen Mittdreißiger mit nach Hause zu nehmen, hatte sie zuviel getrunken und sich über seine Schuhe erbrochen. Und dann hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, zur Mitte des Monats schon ein überzogenes Konto zu haben. Von da an war sie sparsam geworden. Ihr Ex hatte tausende Euro pro Monat eingenommen und seinen Kunden horrende Summen in Rechnung gestellt. Sie hatte nicht einmal eine Ausbildung. Die Sozialhilfe war gering und die Nebenjobs hart und schlecht bezahlt. Sie war arm, ihr Lebenssinn fort und sie fühlte sich wertlos, schmutzig und allein. Bis sie dann auf die Agentur aufmerksam geworden war. Ein seltsamer Zufall war das gewesen. Da war diese Frau gewesen, die Marie beim Kellnern kennengelernt hatte. Zwischen ...
... den beiden hatte sich eine Art bessere Bekanntschaft entwickelt: Wie Marie auch war diese Frau namens Leonie geschieden. Im Unterschied zu Marie hatte sie jedoch immer in der Ehe gearbeitet und die Scheidung war auf Augenhöhe erfolgt. Es war Leonie gewesen, die Marie irgendwann von oben bis unten gemustert hatte, wie Marie da in engem Top und Jeans hinter der Theke stand, und mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht den nicht ganz ernsten Vorschlag geäußert hatte: "Na, dreh den Spieß doch einfach um: Du bist sexy und smart. Umgarne einen hübschen Mann, lass ihn um dich werben und lass ihn dann vor dir niederknien. Es muss ja kein Diamantring sein, ein wenig Wertschätzung und ein solides Einkommen reicht. Oder", und Leonie lachte, als sie das aussprach, "du prostituierst dich. Dann kannst du dir die Männer aussuchen und verdienst dabei auch noch gut." Der Vorschlag startete eine erstaunliche Diskussion über Sexarbeit zwischen den beiden, über die Marie noch lange nachgedacht hatte. Prostitution war für sie immer etwas Verruchtes und Verbotenes gewesen, zumal es genug Frauen gab, die darin gefangen waren und traumatisiert worden waren. Aber das freiwillig zu tun? Unter den richtigen Umständen konnte Marie sich das definitiv vorstellen. So begann sie also mit der Recherche, und was sie online so fand, regte durchaus ihre Fantasie an. Billige Bordells verwarf sie sofort und selbst hochklassige Escort-Agenturen entsprachen weder ihren (wahrscheinlich etwas realitätsfremden) ...