1. Die Agentur 02


    Datum: 02.08.2022, Kategorien: BDSM

    ... fort:
    
    "Sie sind nicht die Erste, die ich abhole, M'am. Leider darf ich Ihnen keine Kontaktnummer oder ähnliches aushändigen, und ich darf Ihnen auch nicht die exakte Örtlichkeit nennen, zu der Sie gebracht werden. Aber sind Sie erst einmal da, dann erfahren Sie alles Weitere. Haben Sie keine Angst. Diskretion ist schlicht und einfach der höchste Wert für die Agentur wie auch für ihre Kunden. Oh, ich glaube, da fährt auch schon der Zug ein!"
    
    James hatte Recht. Das laute Quietschen der Metallräder auf den Gleisen erstickte das Gespräch. Natürlich ließ James sich nicht nehmen, Maries Koffer in ihrem Abteil zu verstauen zu bringen.
    
    "Gute Fahrt, M'am", verabschiedete er sich, und neigte schon wieder den Kopf. Wie einer dieser Diener und Butler beim englischen Adel, fand Marie. Sie fasste sich ein Herz und setzte ein perfektes Lächeln auf, wie sie es bei den Geschäftsessen ihres Mannes auch immer getan hatte.
    
    "Danke für alles, James. Haben Sie eine gute Heimfahrt. Ich würde mich freuen, wenn wir uns wiedersehen."
    
    Das war nicht gelogen. James war attraktiv, außerdem höflich, sogar freundlich, und eloquent. Marie ertappte sich bei dem Wunsch, diesen Mann näher kennenzulernen. Aber da erwiderte James auch schon:
    
    "Das würde mich auch freuen, Marie. Und ...
    ... vielleicht sind Sie beim nächsten Mal nicht ganz so sehr mit sich selbst beschäftigt."
    
    Er zwinkerte ihr zu, dann drehte er sich auf dem Absatz um und schritt davon.
    
    Als der Zug den Bahnhof verließ, saß Marie in ihrem Abteil und fragte sich, was der Chauffeur mit seinem letzten Satz gemeint haben könnte. Dann sah sie an sich herab und der Groschen fiel. Nun, im Licht der Deckenlampe, war der beinahe getrocknete Fleck an der Innenseite ihres Oberschenkels gut zu sehen. Als sie abgeholt worden war, musste er noch viel besser zu sehen gewesen sein. James hatte genau gewusst, welche frischen Spuren er da erspäht hatte.
    
    "Fuck", fluchte Marie. Resigniert öffnete sie den Schrank an der Abteilwand, von dem James ihr berichtet hatte, und fand tatsächlich eine schlichtes Nachthemd aus Baumwolle vor, welches ihr erstaunlicherweise perfekt passte. Das Abteil hatte sogar eine eigene, kleine Toilette, an deren Waschbecken sie sich die Zähne putzte. Dann legte sie sich endlich ins Bett und ließ sich von dem nächtlichen Ruckeln und Rattern sanft in den Schlaf wiegen. Ihre letzten Gedanken vor dem Einschlafen galten einem hübschen Mann mit James Augen, und sie glitt in einen Traum, in dem diese Augen ihren splitternackten, passiv dargebotenen Körper voller Begehren betrachteten. 
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