1. Teufelskreis 01: Das Interview


    Datum: 24.09.2022, Kategorien: BDSM

    ... Vorbeikommen, Chiara. Schade, dass die Zeit so schnell vorbeigegangen ist! Lass uns bis zum nächsten Mal nicht wieder fünf Jahre warten. Findest du den Ausgang?"
    
    „Ich glaube ja," sagte ich, ein bisschen verwirrt über diese plötzliche Kühle. Ich überlegte, ob ich ihm die Hand schütteln sollte, winkte dann aber nur, lächelte und ging in Richtung Flur. Ich spürte seine Blicke in meinem Rücken, auf einmal unangenehm. Als ich das Wohnzimmer schon fast verlassen hatte, sagte Nero plötzlich:
    
    „Ach ja, bevor ich es vergesse, die Rechnung für Eris' Apfel schicke ich dir zu. Der Kaufpreis war zweihundertsiebzigtausend, aber ich verstehe, dass es ein Missgeschick war, deshalb: Sagen wir zweihundert?"
    
    Ich erstarrte. Hatte ich mich verhört? Mein Herz fing plötzlich an zu rasen; ich drehte mich ganz langsam um.
    
    „Entschuldige?"
    
    „Der Glasapfel, den du kaputtgemacht hast. Der war nicht ganz billig", sagte Nero.
    
    „Aber ich ... aber ... Ich habe doch keine zweihunderttausend!"
    
    „Das ist nicht mein Problem", sagte Nero. Sein Gesicht war plötzlich todernst. „Ich kann dir eine Möglichkeit zur Ratenzahlung anbieten, über die nächsten fünf Jahre hinaus, das wäre natürlich eine Möglichkeit. Es wäre schön, wenn wir die Sache ohne Anwälte regeln könnten, aber wenn es sein muss ..."
    
    „Du hast keinen Beweis, dass ich den Apfel kaputtgemacht habe", stammelte ich.
    
    „Sogar wenn die Scherben nicht voll von deinen Fingerabdrücken wären: Alles, was hier im Haus passiert, sieht man auf ...
    ... Überwachungskameras."
    
    Mein Mund war staubtrocken, meine Hände kalt. Ich stand da wie festgefroren. Ich würde schon allein durch meine Studiendarlehen ein halbes Leben lang verschuldet sein! Meine Mutter war weg, mein Vater Krankenpfleger; seine Wohnung mit all seinen Besitztümern darin wäre nicht mal ein Bruchteil dieser zweihunderttausend wert!
    
    „Das meinst du nicht ernst ..."
    
    „Sehe ich aus, als würde ich Witze machen, Chiara?"
    
    Ich wollte nur wegrennen, mich verstecken, die Zeit zurückdrehen, aber ich konnte nicht, durfte nicht ... Tränen stiegen mir in die Augen. Nero sah mich lange an. Sein Lächeln kehrte zurück. Es war alles andere als freundlich.
    
    „Ich könnte mir vorstellen, für einmal ein Auge zuzudrücken, wenn du deine Schulden auf andere Weise abbezahlst."
    
    „Was meinst du damit?"
    
    „Zieh dich aus."
    
    „Was? Was fällt dir ein --"
    
    Nero schlug mit dem Geigenbogen einmal so schnell durch die Luft, dass es zischte. „Ich gebe dir genau eine Chance, Chiara, eine einzige. Wenn du auch nur einmal zu diskutieren anfängst, rufe ich Josh, meinen Sicherheitsbeauftragten. Er wird dich hinausbegleiten, und du bekommst morgen Post mit detaillierten Zahlungsinstruktionen von meinem Anwalt. Ich mache dir ein Angebot, aber meine Zeit ist mir zu schade, mit dir darüber zu verhandeln. Zieh dich aus."
    
    In meinem Kopf drehte sich alles. Nero saß noch immer ruhig auf seinem Stuhl; ich hätte mich einfach umdrehen und hinausgehen können. Aber die Sonne vor dem riesigen ...
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