1. Mangel an Respekt


    Datum: 26.02.2019, Kategorien: Hausfrauen

    ... Wir werden anschließend weiter reden."
    
    Florian, der die ganze Zeit über Christels Hand gehalten hatte, grinste triumphierend. Er hatte diese Schlacht gewonnen. Er verstand Christels letzte Bemerkung als Aufforderung und ging voraus zur Tanzfläche, Christel an seiner Hand hinter ihm führend. Als sie die Tanzfläche betraten, gab Florian dem Disc Jockey ein Zeichen und sofort wurde die flotte Musik durch einen langsamen „Schmuse-Blues" abgelöst. Dirk sah zu, wie dieser Fiesling seine Frau in die Arme nahm und die beiden sich eng umschlungen zu der langsamen Musik im Takt bewegten. Sie sahen nicht, wie Dirk seine Sachen nahm, der herumstehenden Bedienung einen Hundert-Euro-Schein zur Begleichung seiner Zeche gab und das Tanzlokal verließ. Er hatte Glück im Unglück, es war gerade ein Taxi mit Gästen vorgefahren, so dass er nicht lange auf den Beginn seiner dreißigminütigen Fahrt nach Hause warten musste.
    
    Dirk war bereits über eine Viertelstunde unterwegs, als ihm sein Smartphone den Anruf seiner Frau signalisierte. Er nahm das Gespräch an und hörte Christel fragen: „Wo bist du? Ich mache mir Sorgen!"
    
    Dirk unterbrach sie: „Ich habe dir gesagt, dass ich gehen werde, wenn du mit diesem Stück Scheiße tanzt. Im Gegensatz zu dir halte ich mein Wort. Und warum machst du dir Sorgen um mich? Ich gehe mal davon aus, dass dieser Typ neben dir steht. Grüß ihn von mir und sag ihm, dass wir noch eine offene Rechnung haben. Du solltest dir lieber Sorgen um ihn machen.
    
    Christel, du ...
    ... hast mich behandelt wie den letzten Dreck. Du hast mir gegenüber nicht den Hauch von Respekt gezeigt. Du hast mir keine Ehre erwiesen. Du hast nicht zu mir gestanden. Du hast mich nicht verteidigt. Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass ich dein Ehemann bin, zumindest war ich es bis heute Abend. Doch du hast die Wünsche eines Arschlochs höher bewertet als meine. Dann bleib doch bei ihm und lass dich heute anlässlich unseres Hochzeitstages statt von mir von ihm vögeln. Meinen Segen hast du. Jedenfalls stehe ich dir für einen Fick nicht mehr zur Verfügung.
    
    Ich nehme stark an, dass du diesen Penner doch kennst und zwar ziemlich gut. Ist er dein Liebhaber? War er es, der letzte Woche dein weißes Rollneck Oberteil mit seinem Sperma besudelt hat? Liege ich damit richtig, Schlampe? Erinnerst du dich überhaupt noch daran? Wann könnte das denn passiert sein? Lass mich mal raten. Ach ja, es war an dem Tag, an dem du spät abends, dann auch noch ohne Begründung und ziemlich angetrunken, nach Hause kamst. Ich habe die Flecken gesehen und vor dem Schlafengehen das Top an mich genommen, das du ganz unten im Wäschekorb versteckt hattest. Ach verdammt! Ist dir seine Wichse aus dem Mund getropft oder konnte er nur nicht zielen? Es ist mir egal, denn ich werde weg sein, Christel. Ich werde weg sein, bevor du nach Hause kommst. Wenn du heute überhaupt noch nach Hause kommst. Mach es gut!" Damit legte er auf, bevor seine Frau noch irgendetwas sagen konnte.
    
    Der Taxifahrer hatte die ...
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