1. Mangel an Respekt


    Datum: 26.02.2019, Kategorien: Hausfrauen

    ... Konversation mitbekommen. Er drückte Dirk sein Bedauern darüber aus, wie ihm mitgespielt worden war. Wenige Minuten später hielt er vor dem Wohngebäude, in dem Dirk und seine Frau so viele Jahr zusammen in ihrer kleinen Wohnung gelebt hatten. Er bat den Taxifahrer, auf ihn zu warten, bis er seine Klamotten zusammengepackt hätte. Natürlich willigte der Fahrer ein.
    
    Dirk ging schnell in seine Wohnung, holte zwei große Reisekoffer und stopfte konzentriert viele seiner Kleidungsstücke, seine Toilettenartikel und seinen Laptop hinein. Keine 15 Minuten später war er wieder beim Taxi, und bat den Fahrer, ihn zu einem preiswerten Hotel zu fahren.
    
    Nachdem der Wagen angefahren war, drehte Dirk sich zum Abschied noch einmal zu seinem ehemaligen Heim um. Er sah noch, wie ein Taxi vor dem Gebäude hielt und seine Frau aus dem Wagen sprang, und hinter sich die Wagentür zuwarf. Offensichtlich war die Frau, seine Frau, ohne ihren Lover gekommen. Dirk bat den Fahrer, dass er schneller fahren möge.
    
    Christel hatte nicht mitbekommen, dass sie ihren Ehemann knapp verpasst hatte. Als ihr Taxi vor dem Haus hielt, gab sie dem Fahrer einen 50-Euro-Schein und sprang aus dem Wagen. So schnell sie konnte, rannte sie die Treppen in den dritten Stock zu ihrer Wohnung hoch. Mit zittrigen Händen öffnete sie die Tür, trat ein und rief nach ihrem Mann. Sie bekam keine Antwort. Die Wohnung lag im Dunkeln. Schnell ging sie in jeden Raum, um nach Dirk zu suchen. Als sie im Schlafzimmer sah, dass die ...
    ... Türen des Kleiderschrankes offen standen und seine Kleidung fehlte, brach sie zusammen. Sie kniete auf dem Boden, ihr Gesicht in ihren Händen vergraben und weinte heftig. Sie schluchzte und fragte sich selbst immer und immer wieder, was sie getan hatte. Sie kannte die Antwort. Sie hatte ihren Mann verraten, sie hatte ihre Ehe in den Dreck gezogen. Dirk hatte sie doch vor dem gewarnt, was passieren würde, wenn sie ihm nicht mit dem Respekt, mit der Ehre, die ein Ehemann von seiner Frau erwarten durfte, behandeln würde. Seine Drohung hatte sie in diesem Augenblick nicht ernst genommen.
    
    Als ihre Tränen versiegten, ließ sie sich zur Seite fallen und blieb in einer embryonalen Stellung auf dem Boden liegen. Sie fühlte sich so einsam, so verlassen, so schuldig. Sie krabbelte auf allen vieren zu ihrer Handtasche. Als sie diese öffnete, fiel ihr der Liebesbrief ihres Mannes entgegen. Sie legte ihn zur Seite und entnahm der Clutch ihr Handy und rief ihre Freundin an. Schluchzend brabbelte sie los: „Sonja, hier ist Christel. Hast du Zeit? Ich muss mit dir reden. Ich habe so eine große Scheiße gebaut. Dirk ist weg. Ich habe alles kaputt gemacht. Bitte komm, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll."
    
    Sonja ließ Christel erst einmal ausreden. Als ihre Freundin allerdings anfing, sich zu wiederholen, unterbrach Sonja sie. „Nun komm erst mal runter. Ich bin in zehn Minuten da. So schlimm wird es nicht sein. Dirk liebt dich doch. Ich lege jetzt auf. Mach keinen Unsinn. Ich bin gleich da." ...
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