Livias Lustblättchen
Datum: 28.02.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... seit Wochen auf der Seele gebrannt hatte: „Ich spare es mir, bei einer Person wie Ihnen, nach irgendetwas an Ihnen zu suchen, was darauf hinweisen könnte, dass sie ein Gewissen oder gar irgendeine Form von Moral besitzen, weshalb ich auf Ihre Aussagen erst gar nicht eingehen werde, denn ich stecke nicht in Ihrer Haut und muss diese Person, die Sie sind, täglich im Spiegel angucken und damit zurechtkommen. Ich denke das ist Strafe genug. Doch eine Sache will ich, der berufsbedingten Neugier halber, noch wissen: Wie haben Sie das angestellt?"
Daraufhin hatte er sich seine Sonnenbrille zurechtgerückt, mich in überheblicher Weise angelächelt und erwidert: „Ach Kleines, glauben Sie mir- wenn Sie gewusst hätten, was gut für sie wäre, anstatt sich so anzustellen, hätten Sie so einiges von mir lernen und es ganz weit bringen können. Oder wenn ich Ihnen als Person schon nicht zusage, hätten Sie sich zumindest an ihre vermeintliche Retterin in der Not halten sollen und sich von ihr bessere Tipps abholen sollen, als den klugen Ratschlag, den Weg zur Polizei anzutreten. Denn die gute, alte Konstanze weiß, im Gegensatz zu Ihnen, wann es opportun ist, zu kooperieren."
Dann hatte er sich umgedreht, war in sein Auto gestiegen und hatte mir beim Wegfahren noch einmal frech zugewunken, während ich ihm nur mit offenstehendem Mund und noch mehr Fragen als zuvor, hatte hinterherblicken können. Doch zumindest ein paar Wochen später sollte ich eine gewisse Genugtuung erhalten. Es hatten ...
... sich drei weitere Frauen gemeldet, die ähnliche Erfahrungen mit meinem damaligen Chef gemacht hatten und nun den Mut gefasst hatten, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Dies hatte zur Folge gehabt, dass erneut ein ziemlicher Medienrummel ausgebrochen war und sich die Redaktion dann doch dazu gezwungen gesehen hatte, ihn nicht weiter zu beschäftigen, da er und sein Ruf derartig schädigend gewesen waren, dass er auch für einen anderen Standort nicht mehr tragbar gewesen war. Meine Jobchancen hatten sich hingegen ironischerweise deutlich gebessert. Ich hatte viele Anfragen von anderen journalistischen Arbeitgebern erhalten, die durch die ganze Geschichte auf mich aufmerksam geworden waren und sich im Rahmen dessen genauer mit mir und meinen bisherigen Arbeiten befasst hatten. So auch mein jetziger Arbeitgeber.
Während ich noch einige Zeit in der Wanne lag und über all diese Geschehnisse und die absolut realitätsferne Darstellung der Ereignisse seitens meines jetzigen Chefredakteurs nachdachte, bemerkte ich, wie meine ursprünglich bessere Stimmung aufgrund des Zurückerinnerns an die glorreichen sexuellen Zeiten mit Marius, schon wieder gewichen war und auch die sonst so entspannende Wirkung des warmen, duftenden Wassers nicht mehr den gewünschten Effekt hatte. Ich ärgerte mich darüber, dass ich mich mit meinen negativen Gedanken schon wieder selbst torpediert hatte und fasste den Entschluss, dass damit nun Schluss sein sollte und ich mich zusammenreißen würde. Ich warf einen ...