Livias Lustblättchen
Datum: 28.02.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... in der Zwischenzeit gebracht hatte, musste dann jedoch feststellen, dass ich nur noch an einer Pfütze nuckeln konnte, und ich während meiner Beobachtungen scheinbar so vertieft gewesen war, dass ich gedankenlos bereits das meiste ausgetrunken hatte.
Ich warf, um mir nicht selbst direkt eintönig vorzukommen, alibimäßig einen Blick in die Karte, ehe ich diese dann kurzerhand wieder zuklappte, um mir doch wieder das gleiche Getränk zu bestellen. Ich hielt Ausschau nach der Kellnerin, konnte sie in dem Gewusel von Leuten jedoch nicht ausfindig machen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten und mich erneut meinen bislang nichtssagenden Kritzeleien zu widmen. Da mir einfach keine gute Idee kommen wollte, so sehr ich mich auch bemühte, beschloss ich, mein Heft erstmal wieder an Seite zu legen und noch ein bisschen die Menschen zu beobachten. Ich war einfach zu blockiert und insgeheim wusste ich, dass sich das im Laufe des Abends vermutlich auch nicht mehr so schnell ändern würde. Obwohl ich viel Druck verspürte und mich über mich selbst ärgerte, versuchte ich mich gleichzeitig zur Nachsichtigkeit mit mir selbst zu ermahnen und meine Ideenlosigkeit damit zu begründen, dass die unschöne Ansprache meines Vorgesetzten nunmal gerade erst ein paar wenige Stunden her war. Die meisten hätten das vermutlich erstmal verdauen und eine Nacht drüber schlafen müssen, um neuen Mut zu fassen und die Batterie wieder aufzuladen.
Ich ließ also meinen Blick erneut schweifen und ...
... fühlte mich mit einem Mal irgendwie beobachtet. Ich scannte nacheinander jeden Tisch in dem Raum, um herauszufinden, ob mein Gefühl begründet war, bis ich schließlich fündig wurde. Ziemlich genau gegenüber von mir saß in der anderen Ecke der Bar ein Mann an einem Tisch, der ebenfalls allein zu sein schien, und mich interessiert, beinahe verträumt anblickte. Als sich unsere Blicke trafen und er realisierte, dass er mit seiner Beobachtung aufgefallen war, wirkte er für einen kurzen Moment ein wenig erschrocken, fing sich aber recht schnell wieder und strahlte mich mit einem breiten, warmen Lächeln an. Ich konnte gar nicht anders, als zurück zu lächeln, woraufhin er sich unheimlich zu freuen schien.
In den darauffolgenden zwanzig Minuten intensivierten wir unseren nonverbalen Dialog und ich musste mir eingestehen, dass ich seine unaufdringliche, zurückhaltende Art mit mir zu flirten als sehr angenehm empfand. Er kam auf den ersten Blick nicht unbedingt wie der Typ Mann rüber, nach dem sich alle Frauenköpfe sofort umdrehten, weil er so offensichtlich gutaussehend war. Doch er hatte irgendetwas an sich, was mich in positiver Weise reizte und definitiv ansprach. Seine Form der Attraktivität war genauso subtil wie die Art, auf die er sein Interesse an mir bekundete und das machte ihn umso interessanter für mich. Ich amüsierte mich, obwohl ich noch kein einziges Wort mit ihm ausgetauscht hatte, prächtig und war schon drauf und dran gewesen, die Initiative zu ergreifen und den Weg zu ...