1. Livias Lustblättchen


    Datum: 28.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... umspringen muss, damit die Leute so funktionieren, wie es für ihn von Vorteil ist und er, sollte die Luft dahingehend doch einmal dünn für ihn werden, am Ende doch wieder als der nette, lockere, gönnerhafte Charmeur dasteht.
    
    Wenn man all das ausblenden kann, weiß wie er tickt, wie man ihn nehmen muss und die eigenen Erwartungen dementsprechend anpasst, kann man jedoch jede Menge Spaß mit ihm haben, wie ich, zugegebenermaßen, bereits mehrfach am eigenen Leib erfahren durfte. Und das ist wortwörtlich gemeint. Ich war ihm damals aufgefallen, als ich nach der Konferenz noch für einen Absacker in die Hotellobby gegangen war. Scheinbar hatte ich gut in sein Beuteschema gepasst, wobei das, wenn ich so darüber nachdenke, auch nicht allzu schwer ist, denn wenn man ihm eines nicht nachsagen kann, dann dass er irgendwelche speziellen oder gar überkandidelten Ansprüche an die Damenwelt stellt.
    
    Bei ihm muss es nicht die 90-60-90 Figur sein, man muss in keiner besonders herausstechend extrovertierten oder auch introvertierten Art auftreten, um sein Interesse zu wecken, ein gewisses Alter, einen speziellen Bildungshintergrund haben oder einer bestimmten Nationalität angehören. Er ist dahingehend ziemlich tolerant, weltoffen und kann vermutlich jeder Frau irgendetwas erotisches abgewinnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er so ziemlich alles liebt, was zwei X-Chromosomen besitzt, sodass er selten eine Nacht allein verbringt. Viele würden ihn sicher etwas abfällig als Schürzenjäger, ...
    ... Aufreißer, Playboy und ewigen Junggesellen bezeichnen. Doch man könnte es auch von der Perspektive aus betrachten, dass er sich nunmal nicht fest binden will, niemandem damit weh tut, da er zumindest dahingehend, mit absolut offenen Karten spielt und, anders als viele andere attraktive Männer, nicht wertend ist oder über irgendeine Frau die Nase rümpft. Und irgendwie ist ausgerechnet diese Eigenschaft genau das, was ich sehr anziehend an ihm finde und vermutlich auch das Einzige an ihm, von dem sich viele Menschen eine Scheibe abschneiden könnten.
    
    Natürlich konnte ich seine beschriebenen Charakterzüge, als ich ihn damals kennenlernte, noch nicht vorhersehen. Er hatte mir optisch gefallen, war sehr zuvorkommend gewesen, hatte mich einfach locker angesprochen, zum Essen im Hotelrestaurant eingeladen und anschließend war es dann einfach passiert. Wir hatten noch ein paar Male etwas miteinander gehabt, wenn sich unsere Wege zufällig erneut gekreuzt hatten. Die mehrfachen Begegnungen und mein Talent hinsichtlich des Betreibens von Recherche hatten dazu geführt, dass ich mehr über Domenico und seine Art erfuhr, was mich in einen ziemlichen Zwiespalt, welcher bis heute anhält, getrieben hatte. Denn so verwerflich er sich teilweise auf der einen Seite verhalten konnte und ich aufgrund dessen nicht viel von ihm als Person hielt, so grandios war auf der anderen Seite der Sex mit ihm, sodass ich, trotz meines Bedürfnisses, eigentlich größtmöglichen Abstand zu so jemandem zu halten, ...
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