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Begierde: Never fuck the company (Teil 1)
Datum: 20.11.2022, Kategorien: Verführung
... unglaublich sexy ist. "Tolles Outfit" merke ich wahrheitsgemäß an. Sie lächelt. "Gefällt es Dir?" Holla. Das Gespräch beginnt ja gut. Da spiele ich gern mit. "Absolut. Es sieht fantastisch an Dir aus." Und ich könnte Dich direkt jetzt daraus auspacken. "Das ist mein Lieblingskleid. Ich mag seine Schlichtheit." "Ja" stimme ich ihr zu "Perfektion ist dann erreicht, wenn man nichts Überflüssiges mehr weglassen kann. Und dieses Kleid ist sehr nahe dran. Wirklich schön." Fachsimple ich gerade mit einer deutlich jüngeren Kollegin über Damenbekleidung? Alter ... "Tut mir sehr leid, ich muss mich sputen. Habe heute noch einen Haufen Arbeit vor mir und enormen Zeitdruck." "War schön, Dich zu sehen" säuselt sie. "Bis später vielleicht". "Ja, bis dann" erwidere ich, ein wenig verwirrt. Die Termine des Tages liefen gut. Die Entscheidungsvorlage bekommt ihren Feinschliff und ich fühle mich gut vorbereitet für morgen. Aber für heute ist es damit auch wirklich genug. Als ich auf die Uhr sehe ist es kurz vor acht. Es ist schon lange dunkel. Das mag ich am Winter überhaupt nicht. Du gehst im Dunklen aus dem Haus. Und wenn du die Arbeit beendet hast, ist es schon wieder stockdunkel. Wenn du Pech hast, verbringst du den ganzen Tag in irgendeinem Raum und siehst noch nichtmal Tageslicht. Kein Wunder, dass die Suizidraten im Winter höher sind. Ich habe zum Glück einen Schreibtisch am Fenster. Im Großraumbüro ist das nicht selbstverständlich. Als Externer hast du keinen Anspruch auf ...
... einen festen Arbeitsplatz. Du musst einen nehmen, der gerade frei ist. Jeden Tag aufs Neue beginnt das Rattenrennen. Ich habe es da etwas besser. Jan und Alex haben darauf bestanden, dass ich einen festen Platz bekomme wie ein Mitarbeiter. Dafür bin ich Ihnen wirklich dankbar. Das Büro ist schon leer. Nur die Putzfrau wuselt am anderen Ende des Raumes durch die Ecken. Noch schnell ein paar Ausdrucke anfertigen. Ist ja morgen eine Topmanagementrunde. Da mag man es "haptisch" und freut sich jedes Mal aufs Neue, wie man mit viel sinnlos verschwendetem Papier die eigene Rückständigkeit feiert. Ihre iPads tragen die Herren (ja, es sind nur Herren) anscheinend nur zum Posieren herum, um modern zu wirken. Was andererseits auch irgendwie logisch ist, da die Geräte alle privat gekauft sind. Die Bank stellt solch einen "Spielkram" nicht zur Verfügung; schließlich arbeiten wir hier seriös! Deshalb dürfen diese Geräte nicht ins bankinterne Netz und sind damit eigentlich wertlos. Aber gut, um wichtig zu erscheinen. Natürlich ist das Papierfach im Drucker genau jetzt leer. Murphys Gesetz. Also auf die Knie und ein neues Paket aus dem untersten Schrankfach holen. "So spät noch im Büro?" Ich traue meinen Ohren nicht. Sie ist auch noch da. "Was machst Du denn noch hier? Hast Du auch kein Leben?" grinse ich sie von unten an. Eine wirklich hübsche Perspektive ist das von hier unten. "Ich habe gesehen, dass Du auch noch da bist. Und da dachte ich, ich zeige mich ein bisschen solidarisch." ...