Begierde: Never fuck the company (Teil 1)
Datum: 20.11.2022,
Kategorien:
Verführung
... bewusst. Vermutlich Letzteres. Ist OK. Mach es mir nicht zu einfach. Das macht dich nur interessanter.
Sie erzählt mir von ihren Auslandsaufenthalten. Sarah liebt es, andere Länder abseits des Tourismus kennenzulernen und sich dort einzuleben. Wie ich. Nur mit dem Unterschied, dass ich mittlerweile ein spießiger Vorstadtvater und -Ehemann bin, der die ganze Woche ackert - wenn auch in einem Job, den er liebt - und am Wochenende den Rasen mäht.
Bis vor zwei Monaten war sie noch Montevideo. Sie hat dort zwei Jahre als Assistenz im Projektbüro einer großen Ingenieurgesellschaft gearbeitet. Ihr Freund, ein Franzose und wie ich erfahre mittlerweile ihr Ex-Freund (Ja, das "Ex-" hört man gern.) war Vertriebsleiter einer französischen Firma und zuständig für Südamerika. Er war recht erfolgreich und hat dort ein kleines Vermögen verdient. Nun hat er zum dritten Mal innerhalb von 3 Jahren den Kontinent gewechselt, ist jetzt Director Asia Pacific mit Dienstsitz in Shanghai. Die Beziehung ging auseinander und Sarah ist wieder in Deutschland. "Er dachte immer nur an seine Karriere. Ich kam mir irgendwann vor wie eine nette Dekoration." erzählt sie. "Ich kann es einfach nicht ausstehen, das Püppchen zu sein. Ich will nicht umsonst ein Prädikatsexamen hingelegt und jede Menge Auslandserfahrung gesammelt haben."
"Ja, das kann ich nachvollziehen." pflichte ich ihr bei. "Das hast Du ganz sicher nicht nötig." Sie wird ein wenige verlegen, fängt sich aber gleich wieder. "Danke. Ich bin ...
... also Ende Oktober nach Hause geflogen. Marc wollte nachkommen und wir wollten Weihnachten bei meinen Eltern verbringen. Zwei Wochen später ruft er mich an und erklärt, dass er nach Shanghai geht und die Firma auch schon ein tolles Appartment für uns hat. Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Er hat keinen Gedanken daran verschwendet, mich nach meiner Meinung dazu zu fragen. Als ich entsprechend gereizt reagiert habe, meinte er, ich soll nicht so zickig sein. Schließlich würde er uns ein schönes Leben finanzieren. Da hab ich direkt aufgelegt. Und danach einfach nur geheult." Sie redet sich richtig in Rage.
Weshalb erzählst du mir so private Dinge? Nicht, dass ich es nicht genießen würde, so viel von dir zu erfahren. Aber komisch ist es schon.
"Sorry, Björn. Jetzt langweile ich dich mit meiner Lebensgeschichte. Ich hör' schon auf."
Verdammt. Kann sie Gedanken lesen?
"Nein, warum denn? Ich hör Dir gern zu. Find's spannend, mehr von dir zu erfahren. Hat ziemlich merkwürdige Ansichten, dein Ex. Klar, dass du das so nicht wolltest. Hast du nicht nötig"
"Danke, das ist lieb von dir." Ja, dieser Gesprächsverlauf gefällt mir durchaus. "Ich war gern mit ihm zusammen. Marc ist schon 42, also vierzehn Jahre älter als ich. Bei ihm fühlte ich mich immer so geborgen. Aber irgendwie war ich wohl nur eine Trophäe, mit der er sich gern sehen ließ. Als gleichwertige Partnerin hat er mich wohl nie gesehen. Aber das ist mir so nie aufgefallen." Also zugegeben, gegen solch ...