1. Wenn die Azubine an ihre Grenzen geht (neue Version inkl. Fortsetzung)


    Datum: 21.11.2022, Kategorien: Schamsituation

    ... mit dem roten S im Logo. Schirmer war an seiner roten Krawatte perfekt erkennbar. Dazu kam noch Engler, ein ganz schmieriger Typ, in seinem 80er-Jahre-Pfeffer-und-Salz-Anzug. Bei Engler wusste ich nie, wie der überhaupt an Aufträge kam, aber er führte seinen Laden als einziger Mitarbeiter nun schon in dritter Generation und war selbst mittlerweile Mitte 60.
    
    Ein knallroter Porsche Boxster schoss heran, und ich ahnte Schlimmes. Britta Carstensen, ihres Zeichens die schlimmste der Gattung der hier vertretenen Makler. Stutenbissig, zielstrebig, ging über Leichen. Sie selbst hatte von sich scheinbar immer noch den Eindruck, sie wäre „the sexiestWoman alive“, aber da war sie auch die einzige. Wahrscheinlich hatte sie die 50 schon lange überschritten, auch wenn sie das nie zugeben würde. Die Titten saßen zwar 1a, waren aber 100%ig gemacht, die Haut zeugte von einem Lebenswandel mit vielen Zigaretten und vielen Stunden auf dem Solarium. Affektiert stieg sie aus dem Wagen, kurze blondierte Haare, strenger Hosenanzug, dunkle Hornbrille, iPhone am Ohr und schnatternd auf Englisch mit starkem Akzent…. „Ok, Honey, 1 point 5 Million is my last price… think about it…hahaha”. Ein furchtbares Weib.
    
    Jenny guckte mich fragend an. Sie war zum ersten Mal auf einem Maklercasting mit gleich so viel Konkurrenz. Die olleCarstensen kannte sie noch gar nicht. Ich merkte sofort, dass diese bei Jenny einen durchaus schlechten Eindruck hinterließ.
    
    „Haben Sie den verschmierten Lippenstift ...
    ... gesehen? Sieht ja voll billig aus.“ Ganz unrecht hatte sie nicht. Es wurde immer mal wieder gemunkelt, dass die Carstensen sich ihre Aufträge erschlief und so wie der Lippenstift saß, kam sie wohl gerade von einem „mündlichen Verkaufsgespräch“.
    
    Eine schwarze S-Klasse mit Berliner Kennzeichen rollte heran. Zurbrüggen erschien. Als er ausstieg, zeigte sich wieder einmal, wie weit Vorstellung und Wirklichkeit auseinanderlagen. Jeder hat immer am Telefon ein Bild des unbekannten Gegenübers vor Augen und diesmal lag ich voll daneben. Während ich mir einen eloquenten Typen mit kurzen Haaren und markanten Gesichtszügen vorgestellt hatte, stand hier ein Kerl mit wilden, verwuschelten Haaren und Frontglatze vor mir, mit komischen, grünen Klamotten, einer Brille Modell 1 von Fielmann aus den 80ern und ollenTrekking-Schuhen. Er erinnerte mich etwas an einen Kobold.
    
    „Schön, dass Sie alle hergefunden haben. Mein Name ist Martin Zurbrüggen, wir hatten ja gestern alle miteinander telefoniert. Wie ich schon sagte, ist dieses Gelände, das wir uns gleich ansehen, ca. 50.000 m² groß und ich würde das gern kurzfristig verkaufen.“. Dann musterte er uns. „Sie sind ja alle extrem unpassend angezogen, aber das wird sich gleich geben“, lächelte er geheimnisvoll, ohne es aber weiter zu kommentieren. „Wie ich schon sagte, wird das Grundstück aktuell von Freunden von mir genutzt, kann dann aber auch kurzfristig frei geliefert werden. Folgen Sie mir bitte.“
    
    Wir betraten den durch ein großes Holztor ...
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