1. Die Agentur 01


    Datum: 03.03.2023, Kategorien: BDSM

    ... vorbereitet hatten, waren nie gekommen. Das hatte ihre Leben ausgehöhlt und belastet. Und dann ...
    
    "Ich ... war verheiratet. Als ... als mein Mann von Scheidung sprach, war mir nicht klar, was das bedeuten würde. Ich hatte mein Leben an ihm und seiner Arbeit ausgerichtet und mein Studium nicht fortgeführt, als wir heirateten. Ich zog ihm hinterher, von Hamburg nach New York. Nach Kapstadt. Dann wieder nach New York. Er ... hat mich betrogen, mit seiner Sekretärin. Nach über 15 Jahren Ehe. Sie wurde schwanger und ich ... ich war obsolet. Als er die Scheidung einreichte, lernte ich auf die harte Tour, was das Wort 'Ehevertrag' bedeutet."
    
    Auf Fräulein Schmidts Gesichtszügen zeigte sich ein mitfühlender Ausdruck. Sie schien nicht überrascht darüber, welche Leidensgeschichte sich hier gerade offenbarte.
    
    "Ich nehme an, Sie gingen leer aus, Marie?"
    
    "Ja, das ist richtig. Ich hatte von einem auf den anderen Tag nichts mehr. Beide Häuser, die wir besaßen, waren auf seinen Namen eingetragen. Ich hatte keine Ansprüche auf irgendetwas, wegen des Ehevertrags. Ich ... war wohl jung und dumm."
    
    "Sie waren verliebt, Marie. Das passiert den besten von uns. Aber ich muss meine Frage wiederholen: Warum sind Sie dann bei uns vorstellig geworden? Sie verkehrten in Upperclass-Kreisen und unser Metier ist dann doch etwas sehr ... verrucht. Das passt nicht."
    
    "Nach der Scheidung konnte ich mit dem, was ich hatte, so gerade eine kleine Mietwohnung beziehen. Es war an allen Stellen ...
    ... knapp. Aufgrund gewisser Neigungen, die ich Ihnen ja schon übermittelt habe, bin ich im Internet auf Ihre Anzeige gestoßen."
    
    Marie gewann wieder etwas Sicherheit hinzu. Sie erinnerte sich an die Scham, die sie erfüllt hatte, als sie das Online-Bewerbungsformular ausgefüllt hatte. Sexuelle Vorlieben, Abneigungen, Tabus ... so war das also, wenn man sich als Escort irgendwo bewarb. Mittlerweile fiel es ihr leicht, davon zu sprechen.
    
    "Die Kombination daraus, es meinem Ex heimzuzahlen, indem ich meine Vorzüge möglichst vielen anderen zugänglich mache, und dafür auch noch hervorragend bezahlt zu werden, während ich zugleich in einem sicheren Umfeld bin, hat mir die Entscheidung sehr leicht gemacht."
    
    Fräulein Schmidt nickte bestätigend.
    
    "Ja, die Summen, mit welchen wir werben, locken in der Tat recht viele Personen an. Allerdings schaffen es die wenigsten, soweit zu kommen wie Sie, Marie. Das liegt daran, dass die Lebensumstände unserer Bewerber oft nicht d'accord mit unseren Anforderungen sind. Wir haben Ihre Angaben, soweit wir konnten, natürlich geprüft. Dabei haben wir festgestellt, dass Sie uns nicht belogen haben und uns nichts verschwiegen haben - zumindest, soweit wir das prüfen konnten. Ich fasse einmal zusammen und bitte Sie um Bestätigung meiner Worte und natürlich um Ergänzung, wo etwas fehlt."
    
    Fräulein Schmidt räusperte sich, dann las sie von einem weiteren Blatt vor:
    
    "Sie sind ungebunden, haben keine Kinder. Ihre Eltern sind bereits verstorben. ...
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