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Der alte Mann aus der Neunten 02
Datum: 25.03.2023, Kategorien: Fetisch
... viele Fragen, und wenn Papa heimkam, wollte ich ihn nicht mit Fragen belästigen. Na ja, und mit Freunden war ich nicht mehr so gut bestückt, die haben keine Zeit für mich, weil sie ständig arbeiten gehen. Richtige Workaholics. „Mach dir mal keine Sorgen, du hast schon alles richtig gemacht", bekam ich von Herrn Fuhrmann Zuspruch, „zu viele Frauen versuchen sich erst in der Karriereleiter und enden schließlich doch als Heimchen am Herd, um nur für ihren großartigen Mann da zu sein. Wir beide versuchen das erst einmal hier zusammen und dann können wir immer noch weiterschauen." So wie Herr Fuhrmann es ausdrückte, kam in mir das Gefühl der Geschlechtergleichstellung gar nicht erst hoch. Herr Fuhrmann kam aus einer Generation, in der der Mann arbeiten geht und die Frau sich um den Haushalt kümmerte. Ich stieß mich nicht daran an, wobei ich mir nicht sicher war, ob ich eine gute Hausfrau abgeben würde, wenn ich überlegte, wie viel Mutti zu Hause schuftete. Derweil kam Jutta in die Küche zurück und hatte noch die halbe Rolle von den blauen Säcken in der Hand. „So, das ging schneller als gedacht, und am Mittwoch kommt die Diakonie in dieser Straße sammeln", war sie voller Tatendrang, „lass uns nun deine Sachen holen, oder spricht noch irgendwas oder irgendwer dagegen?" „Von mir aus nicht", lächelte nun Herr Fuhrmann, „ich freue mich, wenn ich hier nicht mehr allein bin. Also herzlich willkommen kleine Maus, wir werden zusammen bestimmt viel Spaß haben." Obwohl wir Zeit ...
... hatten, ging es in meinem Zimmer ganz schnell, fast schon wie eine Flucht. Meine Kleidung verschwand in den blauen Säcken, gefaltet und teilweise noch mit Kleiderbügel und für den restlichen Teil reichten zwei Wäschekörbe, die mir Mutti zur Verfügung stellte. Als wir alles vor dem Aufzug stehen hatten, wurde mir echt komisch zumute. Mutti ging es ähnlich, sogar Papa war gerührt. „Alles gut Mutti", gab ich ihr Mut weiter, den ich selbst gar nicht hatte, „ich verstehe mich mit Herrn Fuhrmann richtig gut und ich kann euch doch jederzeit besuchen kommen." „Am besten bauen sie Luanas Zimmer gleich ab und am Mittwoch kommt die Diakonie in dieser Straße sammeln", hatte Jutta noch einen klugen Ratschlag für meine Eltern, „je schneller die Erinnerungen verschwinden, umso leichter wird es." Auch wenn es mir schwerfiel, denn dadurch würde es endgültig, nickte ich zustimmend und beim Beladen des Aufzuges halfen die Eltern noch. Das war nur ein Auszug innerhalb eines Hauses, wie muss es Eltern ergehen, wenn ihr Kind in ein anderes Land zieht? In Herrn Fuhrmanns Wohnung bekam ich aber meinen ersten Schock, denn Jutta schleppte meine Kleidung direkt ins Schafzimmer. Als ich sie korrigieren wollte, sah ich den offenen Spiegelschrank und die eine Hälfte war für mich leergeräumt. „Ich dachte, ich ziehe in dein Zimmer", heulte ich los, „ich kann doch nicht zu deinem Opa in sein Schafzimmer ziehen, möglichst noch im gleichen Bett schlafen." „Das Ganze ging doch nur darum", blaffe mich Jutta nun ...