Cleo 11
Datum: 25.04.2023,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
... hätte und sie ihn bitte zusammennähen möge.
Einfach so.
Er hatte sein T-Shirt hochgezogen und sie blickte auf den provisorischen, blutgetränkten Verband. Trotz der Verletzung entging ihr nicht der durchtrainierte Bauch und die muskulösen Arme. Doch wirklich fasziniert war sie von seinen kräftigen, gepflegten Händen und eben seiner ganzen Aura.
Als sie den Verband knapp unter den Rippen entfernt hatte, war sofort klar, dass es sich um eine Schussverletzung handeln musste: Der Rand der Wunde war grösstenteils kauterisiert - ein untrügliches Zeichen für das Eindringen einer glühend heissen Kugel. Daher auch der relativ geringe Blutverlust.
Sie hatte ihn daraufhin mit dieser Tatsache konfrontiert, doch weder stritt er es ab, noch gab er es zu. Vielmehr hatte er sie einfach gebeten, es als Unfallverletzung zu taxieren. Aus irgendeinem Grund hatte sie darauf verzichtet, die Polizei zu verständigen, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Es war nicht aus Angst vor ihm gewesen, sondern eher, weil sie ihm vertraute, als er ihr sagte, alles sei in Ordnung.
Sehr seltsam.
Rückblickend war das eine ihrer unverständlichsten Entscheidungen überhaupt gewesen. Obwohl sie später tagelang Nachrichten gehört und Zeitungen nach News über irgendwelche Schiessereien durchsucht hatte, konnte sie nichts darüber herausfinden.
Also hatte sie sich sterile Handschuhe und einen Mundschutz angezogen, den Bereich um die Wunde grosszügig desinfiziert und ihm ein lokales Anästhetikum ...
... gespritzt. Nachdem sie dann noch eine sterile Abdeckung über die Wunde gelegt hatte, inspizierte sie die Wunde vorsichtig. Ein Organ war jedenfalls nicht verletzt.
Nach kurzem Suchen hatte sie die Kugel gefunden und in eine Schale geworfen. Anschliessend hatte sie die Eintrittswunde gesäubert und sorgfältig sämtliche Blutungen kauterisiert. Er hatte zu keinem Zeitpunkt sein Gesicht verzogen, nur einige Male hatte er ein unabsichtliches Zucken nicht verhindern können. Sie erinnerte sich genau an seine angespannten Muskeln und seinen Blick, den er während der ganzen Behandlung nicht eine Sekunde von ihrem Gesicht abgewandt hatte. Er hatte sie fast amüsiert dabei beobachtet und Cleo hatte einige Mühe, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
Nachdem sie ein weiteres Mal alles nach erneuten Blutungen abgesucht und kontrolliert hatte, nähte sie die Wunde so gut es ging zusammen. Zufrieden hatte sie ihre Arbeit kurz betrachtet, bevor sie ein spezielles Pflaster darauf klebte.
Es würde eine Narbe zurückbleiben, hatte sie ihm erklärt. Und dass Gott sei Dank kein Organ oder grösseres Blutgefäss in Mitleidenschaft gezogen worden war.
"Ja, ich habe Glück gehabt" hatte er schmunzelnd erwidert.
Cleo hatte ihn für einen Moment angeschaut und mit einem amüsierten Grinsen spitz bemerkt:
"Glück vielleicht, aber *grosses* Glück wäre gewesen, wenn die Kugel an ihnen vorbeigeflogen wäre".
Er hatte sie angeschaut und zum ersten Mal richtig angelächelt - er sah dabei unverschämt gut ...