1. Besserungsanstalt 12 - Vor Mahrzahn


    Datum: 15.06.2023, Kategorien: Schwule

    - Vorsicht, echt hart, aber keiner kommt ernsthaft zu Schaden. Manche mögen's hart. -
    
    Lackmeier betätigte den schweren Klopfer am Tor, während sein Begleiter den Fang wie eine Kuh an der Leine führte. Ewige Minuten tippelte das nackte Vieh von einem Fuß auf den anderen. Endlich wurde die Pforte geöffnet. Der Bursche, der sie einließ, erschrak, erstaunte, aber verkniff sich jeden Kommentar gegenüber Lackmeier.
    
    Nicht zum ersten Mal wurde die Schwuchtel nackt über den Anstaltshof geführt. Jede Hoffnung, sie könnte im Stubentrakt abgeliefert werden, war vergebens. Lackmeier schritt voran auf das Hauptgebäude zu und überließ seinem Burschen den Viehtrieb.
    
    Das nackte Vieh senkte den Kopf, um besonders demütig zu wirken. Den Blick heftete es auf die Stiefel des Burschen, als es durch die Eingangstür tapste. Es wollte nicht sehen, wer ihnen dort begegnen mochte. Vielleicht ließ sich so wenigstens der Schleim auf der Fresse verbergen.
    
    In der Halle näherten sich Stiefelschritte.
    
    „Ist Mahrzahn da?", wollte Lackmeier wissen.
    
    „Was habt ihr denn da gefangen? Sieht ja herrlich aus. Sowas treibt sich draußen rum? Wo habt ihr den denn her? Boh, der stinkt ja, wie aus dem Schweinestall. Haben die Burschen den fertiggemacht?"
    
    „Ist er da?"
    
    „Weiß nicht, glaube schon. Müsste in seinem Büro sein."
    
    „Hast du andere Burschen gesehen, die rein oder raus sind? Vielleicht über die Mauer?"
    
    „Hab nichts gesehen. Hab nur den Haupteingang bewacht, wie du gesagt hast."
    
    „Da ...
    ... waren welche draußen. Aber sie sind uns entwischt."
    
    „Hab nichts gesehen, ehrlich. Aber du solltest das nackte Vieh hier nicht rumstehen lassen. So ein stinkendes Stück Fleisch zieht die Burschen an, wie ein Misthaufen die Fliegen."
    
    „Die sollen nur kommen. Denen zieh ich die Eier lang. Wehe, ich erwische einen von denen. Die können sich gleich anstellen."
    
    Der Viehtreiber ruckte am Seil.
    
    Hintereinander stiegen sie die breite, steinerne Treppe in den ersten Stock hinauf zum Anstaltsleiter. Als Lackmeier an die Tür klopfte, schossen dem Vieh die Tränen in die Augen. Es spürte, dass die Strafe nun unausweichlich wurde.
    
    Von drinnen wurde "Herein" gemurmelt. Lackmeier öffnete die Tür. Die letzten Schritte vor seinen Schlächter musste das Vieh am Seil gezerrt werden.
    
    Drinnen ein Bursche von der Aufsicht. Mahrzahn saß hinter seinem Schreibtisch.
    
    In eisigem Schweigen standen sie da, als wären alle drei die Übeltäter. Plötzlich merkte das Vieh, dass es dem Lackmeier auch mulmig sein musste, da ihm ein Bursche entlaufen war.
    
    Mahrzahn war mit Schreibarbeit beschäftigt und ließ sich nicht unterbrechen.
    
    Das Kratzen der Feder scheuerte dem Vieh an den Nerven. Es schaute an sich herunter. Im hellen Tageslicht, das durch die hohen gotischen Fenster viel, sah es den verklebten Dreck an seinen Füßen. Pisse und Schleim hatten tropfenförmige Spuren im Staub hinterlassen. Der schrumpelige Schwanz und die Eier baumelten wie eine Provokation empfindlich offen in der Gegend ...
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