1. Showtime


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... einsatzbereit habe. Alles klar? Nur die Ruhe, ich kriege das schon hin. Krisenmanagement ist immerhin mein Spezialgebiet. Okay? Dann bis später."
    
    Boah. Das war ... nicht, wie uns den Tagesbeginn vorgestellt hatten. Franzi schien genau wie ich noch einen Moment geschockt, dann zuckte sie mit den Schultern und fing an, ihre Brötchen zu schmieren.
    
    „Das ging nach hinten los", brabbelte ich vor mich hin, während ich es ihr gleichzutun versuchte.
    
    Der Appetit war mir eigentlich vergangen. Verdammt. Irgendwie hatte sie ja sogar recht.
    
    „Die kommt schon wieder runter", meinte Franzi, ohne aufzusehen. „Na ja, vielleicht nicht vollständig. Verliebt ... na herzlichen Glückwunsch."
    
    „Toll, das hilft mir jetzt aber total. Ich habe ihr zwar gesagt, dass sie das nicht tun soll, aber ... ich hätte wissen müssen ... dass es für sie doch eine ganz andere Bedeutung hat. Sie hat ja recht, verdammt. Ich bin wirklich ein Arschloch."
    
    „Wieso das denn? Weil du ihr gegeben hast, was sie brauchte? Komm, Marcel, den Schuh brauchst du dir jetzt nicht anzuziehen."
    
    „Ja, toll. Ich bin der Held. Ich hätte wissen müssen, dass sie es in den falschen Hals kriegt. Dass sie nicht so leicht damit umgehen kann, wie wir. Und selbst mit ... na, dass ich es irgendwie schon für uns getan habe, auch für uns getan habe, stimmt doch. Selbst was gestern Nacht angeht ..."
    
    „Okay. Verstehe ich. Ich fand's gut, dass du das gemacht hast. Für uns. Dass du alles für mich, und für Kat gemacht hast. Ich ...
    ... verstehe sie auch ... auch, dass sie sich in dich verliebt hat, nebenbei."
    
    „Das ist ein Kompliment, mit dem ich im Moment nicht gut umgehen kann."
    
    „Ja, klar. Aber es ist so. Es ist unglaublich leicht, dir zu vertrauen. Du hast irgendwas ... ich kann es nicht erklären."
    
    „Selbst, wenn das so ist ... sie hat mir vertraut, und ich habe das Vertrauen gleich ganz furchtbar missbraucht. Was sagt das denn über mich aus?"
    
    „Sie ist in unsere Geschichte reingeraten. Das ist Pech für sie. Kollateralschaden."
    
    „Och, Franzi, das ist jetzt echt ein blöder Spruch."
    
    „Die Wahrheit. Und wenn wir schon dabei sind: Ich bin froh, dass Kathrin mit hinzukam. Sonst ... na, wäre das bei mir wahrscheinlich mittlerweile genauso."
    
    „Was ... meinst du jetzt damit?"
    
    „So schwer von Begriff kannst du doch wohl nicht sein."
    
    Nein, verstanden hatte ich es schon. Und mir war auch völlig klar ...
    
    „Das beruht auf Gegenseitigkeit. Trotz deiner Ausschlussklausel."
    
    „Sag' ich doch. Das ist aber der falsche Moment, das zu diskutieren. Iss jetzt. Wir müssen bald los." Ja. Das war wohl so. Also essen wir was. Und versuchen, halbwegs Ordnung in die wirren Gedanken zu bringen. Data overload. Alles ein büschen viel. Wir sprachen kaum noch ein Wort während des Frühstücks. Beeilten uns, bestellten uns das Taxi.
    
    Dann hielt ich es doch nicht länger aus.
    
    „Franzi ... warum hast du mir das gesagt?"
    
    „Weil ich mittlerweile ein Gefühl dafür entwickelt habe, wer du bist, wie du denkst, und wie du ...
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