1. Showtime


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... war ein Freund ihres holländischen Ex-Mannes, wie wir bei dieser Gelegenheit erfuhren. Wir wanderten in den nächsten Raum der Galerie mit seinen Werken.
    
    Die unsere arme Chantal erst einmal schockten, denn hier war seine zweite, oder vielleicht erste Passion abgelichtet. Männer. Nur wenige davon bekleidet. Von einigen nur Teile abgebildet. Innerlich kichernd schaute ich herum, ob es da vielleicht auch ein Selbstporträt gab.
    
    Gab es. Ja, kein Wunder, das Ding war einfach schön. Kathrin erklärte Chantal Thijs sexuelle Orientierung, und daher auch für sie nachvollziehbare Präokkupation mit der männlichen Form. Nach und nach entspannte sie sich wieder, wurde lockerer.
    
    Beteiligte sich dann an der Auswahl des schönsten Mannes. Sah mich dann aber auch wieder verträumt an. Oje. Da hatte ich ja was angestellt. Auf der Grachtenrundfahrt hatte sie sich bei Kathrin angebuckt, die auch einen Arm um sie gelegt hatte.
    
    Ich unterdrückte meinen Reflex, das ebenfalls zu tun, wenn ich neben ihr schlenderte und wie hier in der Galerie zufällig neben ihr stand. Denn dass sie sich genau das wünschte, es aber kontraproduktiv wäre, spürte ich genau. Kurz nach zehn waren wir zurück im Hotel.
    
    Doch einige Kilometer gelaufen, und hatten einiges gesehen. Zumindest einen Drink an der Hotelbar wollten wir uns noch gönnen. Na, wir hatten Kathrin dabei. Es würden wahrscheinlich einige mehr werden.
    
    Aber auch sie war anders drauf, kümmerte sich ständig und aufopfernd um unser Sorgenkind. ...
    ... Bestellte keine Tequila-Runden, sondern Bier und Wein. Na gut, dafür waren die Mädels schon bei der dritten Runde, als ich mein erstes Bier geleert hatte.
    
    Chantal wieder richtig locker. Fast zu locker. Machte Sprüche, die ich nicht von ihr erwartet hätte. Sah mich plötzlich grinsend an und fragte:
    
    „Will je neuken?"
    
    Kathrin prustete ihren Rotwein über den Tisch, und auch Franzi verlor ihre Selbstbeherrschung, bekam einen Lachkrampf. Ich war völlig platt, weil Chantal sich davon nicht irritieren ließ.
    
    „Ich weiß, was es heißt, ich habe es gegoogelt."
    
    Oh? Franzi wischte sich kopfschüttelnd ihre Lach Tränen ab. Alle drei Frauen sahen mich gespannt an. Kathrin mit einiger Besorgnis, Franzi mit funkelnden Augen und Chantal ... Ja, wenn ich den Blick nun deuten könnte.
    
    „Meinst du, das ist eine gute Idee?", war alles, was mir als Erwiderung einfallen wollte.
    
    „Es war sehr schön. Aber darum geht es mir gar nicht wirklich. Ich möchte heute Nacht nicht allein sein. Und ich weiß, dass du dich nicht in mich verlieben wirst, wenn du das meinst. Ich ... bin es wohl auch nicht, nicht wirklich, glaube ich. Da hattest du ganz recht, Kathrin. Ist es falsch, dich zu fragen?"
    
    „Nein, natürlich nicht", beeilte ich mich zu sagen.
    
    Aber was sollte ich antworten? Jede Antwort hatte einen gewissen Grad von falsch mit drin. Hilfesuchend sah ich erst zu Franzi, die schmunzelte, dann zu Kathrin, die immer noch nachdenklich wirkte, dann aber fast unmerklich mit den Schultern ...