1. Nur ein Geschäftsessen


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Ehebruch

    ... Alkoholkonsums aber nicht direkt zuordnen konnte.
    
    Dann wurde die Tür aufgestoßen.
    
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    Daniel blieb noch eine Weile wie angewurzelt stehen. Er konnte und wollte nicht glauben, was sich seine Frau Sabrina da gerade geleistet hat. So kannte er sie nicht. Tausend Gedanken jagten durch seinen Kopf, doch er war in diesem Moment unfähig, sie zu ordnen und zu einer halbwegs fundierten Bewertung der Situation zu gelangen.
    
    Nur allmählich löste sich seine Schockstarre und er ging nachdenklich in das Wohnzimmer zurück. Alles in diesem Raum, den sie beide mit unendlich viel Liebe eingerichtet hatten, kam ihm mit einem Mal unendlich kalt und sogar sinnlos vor. Seine Empfindungen allem vorher so Vertrautem gegenüber waren seltsam blutleer, geradezu als sei etwas plötzlich gewaltsam abgerissen.
    
    Er nahm sich einen Cognac-Schwenker aus der Vitrine, goss sich eine viel zu große Menge ein, legte eine ihrer gemeinsamen Lieblings-CD"s ein und versank in einer Welt aus traurigen Gedanken. Erst als Joe Cocker seinen "Urschrei" in dem ehemaligen Beatles-Lied With a little help from my friends herausschrie, kam wieder Leben in sein lethargisches Denken und Handeln. Er wurde wütend auf sich und alles um ihn herum und ihm wurde gleichzeitig bewusst, dass er noch nicht einmal den mehr hatte: einen wirklichen Freund, der ihm ein bisschen helfen könnte. Er hatte alles Diesbezügliche während der letzten Jahre sukzessive vernachlässigt. Und jetzt?
    
    Doch Wut ist einerseits ein schlechter ...
    ... Ratgeber, vermag andererseits aber auch neue Kräfte freizusetzen. Wenn es das ist, was er befürchtet, dann würde er das Feld zwar räumen, aber nicht kampflos. Die Spannkraft war wieder zurück in seinem Körper. Er nahm seine geliebte Lederjacke vom Haken, zog sie über und angelte den Wagenschlüssel des Zweitwagens vom Schlüsselbrett. Er wollte Gewissheit und er würde sie erhalten.
    
    Auf der Fahrt zur Firma seiner Frau beruhigte er sich schon ein wenig. Vielleicht war es ja auch ganz einfach ein Irrtum seinerseits, eine Fehlinterpretation ihres Verhaltens. Geboren aus Eifersucht? Aber jetzt, wo er schon einmal da war, würde es nichts schaden, wenn er versuchte, sie heimlich zu beobachten. Immerhin zeugte Eifersucht ja auch davon, dass ihm viel an ihr liegt - so seine Gedankengänge.
    
    Es war bereits etwa eine Stunde vergangen, ehe er sich auf den Weg gemacht hatte, und doch musste er noch eine halbe Stunde warten, bis die ersten Gäste der Feierlichkeit aus dem Gebäude kamen, in ihre Autos stiegen und davonfuhren. Was ihn irritierte war, dass es viele Paare waren. Sie konnten, so seine Überlegung, doch nicht allesamt in der Firma arbeiten, sondern es waren wohl auch viele nur in Begleitung ihres Partners erschienen. Das hätte er doch auch gekonnt. Der Verdacht, dass die Sache doch einen anderen Hintergrund hat, beschlich ihn erneut. Nach etwa 20 Minuten war der Parkplatz geleert, nur noch eine große Cheflimousine und der gemeinsame 3er-BMW von Sabrina und ihm standen noch auf dem ...
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